Zurück Warum die Vermittlung der Geschichte der Roma – und des Holocausts an den Roma – wichtiger denn je ist

Warum die Vermittlung der Geschichte der Roma – und des Holocausts an den Roma – wichtiger denn je ist

Im Vorfeld des Europäischen Holocaust-Gedenktags für die Roma am 2. August, der an den Genozid vor 80 Jahren erinnert, hat Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić folgende Erklärung abgegeben:

„In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden über 3.000 Roma-Frauen, -Männer und -Kinder in den Gaskammern des ‚Zigeunerlagers‘ in Auschwitz-Birkenau vernichtet.

Achtzig Jahre danach gedenken wir der Opfer des Holocausts an den Roma, ein Kapitel der Geschichte, das allzu häufig übersehen wird. An diesem feierlichen Tag gedenken wir der Roma, die vom Nazi-Regime verfolgt und ermordet wurden, schätzungswiese rund 500.000. Und wir bekräftigen unser Engagement zur Bekämpfung von Vorurteilen und Diskriminierung in jeglicher Form.

Der Europarat hat Schritte unternommen, um den Holocaust an den Roma in die Schullehrpläne und -bücher unserer Mitgliedsstaaten aufzunehmen: ein zentrales Ziel, das in unserem Aktionsplan zur Inklusion von Roma und Fahrenden (2020–2025) festgelegt ist. Durch diese Initiative wurde der Unterricht zur Geschichte der Roma allgemein gefördert.

Um diese Bemühungen zu verstärken, haben wir im vergangenen Frühjahr ein auf zwei Jahre angelegtes Gemeinschaftsprogramm von EU und Europarat gestartet: ‚Gedenken an und Wissen über den Roma-Holocaust‘ (Roma Memory), um das Wissen der Öffentlichkeit in ganz Europa zu verbessern.

Darüber hinaus gibt der Lenkungsausschuss des Europarates für Antidiskriminierung, Vielfalt und Inklusion den Mitgliedsstaaten, Lehrkräften und anderen pädagogischen Fachkräften nun verschiedene Instrumente für die Vermittlung der Geschichte der Roma und Fahrenden an die Hand.

Seit dem Holocaust an den Roma sind achtzig Jahre vergangen. Bald wird es keine Überlebenden und Zeugen dieser Gräueltaten mehr geben. Es ist wichtiger denn je, sich weiterhin für ein fortwährendes Gedenken einzusetzen. Wir verpflichten uns, gegen Ungerechtigkeit aufzustehen und eine Welt aufzubauen, die auf Respekt, Verständnis und Gleichheit beruht. Möge das Vermächtnis der Roma-Opfer des Holocausts uns dazu inspirieren, eine bessere, inklusivere Zukunft zu schaffen.“

In Straßburg (Palais de l’Europe) wird am Freitag, den 2. August, um 12:00 Uhr auf dem Rasen vor dem Gebäude eine Gedenkfeier abgehalten. An der Zeremonie nehmen Vertreter des Europarates, Ständige Vertreter und ein Vertreter der Roma-Zivilgesellschaft teil. Auf die Ansprachen folgt eine Blumenniederlegung vor dem Menschenrechtsdenkmal „Droits de l'Homme”.


 Relevante Dokumente und Initiativen des Europarates:

Secretary General Strasbourg 1 august 2024
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