„Ich muss Sie alle daran erinnern, dass in den zwei Stunden, die diese Veranstaltung dauert, Tausende Frauen misshandelt werden. Während wir hier sitzen, werden Frauen sogar zu Tode misshandelt. Wir sprechen auch nicht von vereinzelten Fällen, sondern von vielen Tausenden Gewalttaten. Denken Sie darüber nach“, so der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Rik Daems, bei der Eröffnung einer im Rahmen der Sommersitzung 2021 der Versammlung organisierten Veranstaltung anlässlich des 10. Jahrestags der Istanbulkonvention, des Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt.
„Durch die Verabschiedung der Istanbulkonvention hat der Europarat die weltweite Aufmerksamkeit auf die Frage der geschlechtsspezifischen Gewalt gelenkt. Sie dürfen nun nicht über etwas hinwegsehen, was Sie richtigerweise als eine der gefährlichsten und häufigsten Menschenrechtsverletzungen erkannt haben“, erklärte Nadia Murad, Menschenrechtsaktivistin und Gewinnerin des Václav-Havel-Preises des Europarates 2016 und des Friedensnobelpreises 2018. „Das Problem ist so gravierend, dass es auf allen Ebenen bekämpft werden muss: in internationalen Organisationen wie dem Europarat, den innerstaatlichen Regierungen und innerhalb der Gesellschaft“, fügte sie hinzu.