Der Nord-Süd-Preis 2020 des Europarates geht an die Internationale Kommission gegen die Todesstrafe (ICDP) und an das Netzwerk „Mediterranean Experts on Climate and Environmental Change (MedECC)“ der Union für den Mittelmeerraum.
Die Jury erkannte den einzigartigen Beitrag an, den die ICDP während ihres zehnjährigen Bestehens zur Bekämpfung der Todesstrafe geleistet hat, sowie ihre Schlüsselrolle in der internationalen Bewegung, die für ihre Abschaffung eintritt. Anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der ICDP würdigt der Nord-Süd-Preis ihren Beitrag zur Förderung des grundlegendsten Menschenrechts – des Rechts auf Leben – sowie zur internationalen Solidarität und Partnerschaft. 22 Persönlichkeiten und 23 Staaten auf der ganzen Welt tragen zur Mission der ICDP mit dem Ziel bei, weltweit zu handeln, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen.
Die Jury erkannte auch die Arbeit des Netzwerks „Mediterranean Experts on Climate and Environmental Change“ (MedECC) der Union für den Mittelmeerraum an, das sich aus mehr als 600 Wissenschaftler/inne/n aus 35 Mittelmeer- und europäischen Ländern zusammensetzt. Das MedECC-Netzwerk erarbeitete die allererste wissenschaftliche Evaluierung zu den Auswirkungen der Klima- und Umweltveränderungen auf das Mittelmeerbecken. Es ist ein Paradebeispiel für das Kooperationspotenzial zwischen Staaten und Gesellschaften bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels und der ökologischen Nachhaltigkeit sowie für eine Antwort auf die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit von Fachkräften, um wissensbasierte Analysen als solide Grundlage für die Planung der Umweltpolitik zu erstellen. Ihre Arbeit trägt zur Förderung des globalen 1,5-Grad-Ziels des Pariser Abkommens in der Region bei. Das Netzwerk ist zudem ein konkretes Beispiel für die Vision des Mittelmeers als gemeinsamer Raum des Friedens, der Entwicklung und Menschenrechte, welche vor 25 Jahren zur Einleitung des Barcelona-Prozesses geführt hat.
Mit dieser Entscheidung möchte die Jury des Nord-Süd-Preises des Europarates zwei universelle Fragen hervorheben, die untrennbar mit den Grundsätzen der Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verbunden sind, welche die wichtigsten Werte des Europarates sind. Dadurch wird auch die Bedeutung der Partnerschaft und Zusammenarbeit bei der Bewältigung weltweiter gemeinsamer Herausforderungen unterstrichen.
Um weitere Informationen zu erhalten, können Sie die Entscheidung der Jury einsehen (nur auf Englisch verfügbar).