Zurück Venezolanische politische Persönlichkeit und Menschenrechtsaktivistin María Corina Machado erhält Václav-Havel-Preis 2024

Venezolanische politische Persönlichkeit und Menschenrechtsaktivistin María Corina Machado erhält Václav-Havel-Preis 2024

Der zwölfte Václav-Havel-Menschenrechtspreis – mit dem herausragende zivilgesellschaftliche Aktivitäten zur Verteidigung der Menschenrechte gewürdigt werden – geht an die führende venezolanische politische Persönlichkeit und Menschenrechtsaktivistin María Corina Machado.

Der mit 60.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am Eröffnungstag der Herbstsitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg verliehen.

Machado ist Mitgründerin und ehemalige Leiterin der venezolanischen Wahlbeobachtungs- und Bürgerrechtsgruppe Súmate, früheres Mitglied der venezolanischen Nationalversammlung und derzeit nationale Koordinatorin der politischen Bewegung Vente Venezuela. Nachdem ihr bei der jüngsten Präsidentschaftswahl in Venezuela die Kandidatur untersagt wurde, ging sie im August 2024 in den Untergrund und erklärte, dass sie um ihr Leben, ihre Freiheit und jene ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger fürchte.

Bei der Eröffnung der Preisverleihungszeremonie wies der Präsident der Parlamentarischen Versammlung, Theodoros Rousopoulos, darauf hin, dass heute sechs von elf der vorigen Preisträgerinnen und Preisträger des Havel-Preises im Gefängnis sind, und forderte nachdrücklich ihre sofortige Freilassung. „Diese Personen haben nur ein ‚Verbrechen‘ begangen: Sie wollten sich einfach nur Gehör verschaffen, ihre Vision einer gerechten und freien Gesellschaft mitteilen.“

Bei der Übergabe des Preises an Machados Tochter Ana unterstrich der Präsident, dass der Europarat „an der Seite derjenigen steht, die ihr Leben riskieren, um unsere Gesellschaften demokratischer und gerechter zu machen“.

Machado selbst, die von Venezuela aus zur Versammlung sprach, sagte, dass sie „tief bewegt, geehrt und dankbar“ sei, die erste Lateinamerikanerin zu sein, die diese Auszeichnung erhält. „Ich möchte diese Anerkennung den Millionen Venezolanerinnen und Venezolanern widmen, die jeden Tag Havels Werte und Ideen verkörpern – einige sogar ohne sich dessen bewusst zu sein.“ Ihre Bewegung habe bei den jüngsten Wahlen in Venezuela „den Sieg der Demokraten über die Diktatur“ demonstriert, sagte sie und erklärte: „Heute geht unser Kampf weiter, weil die Wahrheit bestehen bleibt, bis sie sich durchsetzt.“

Die beiden anderen vorausgewählten Nominierten waren der aserbaidschanische Menschenrechtsverteidiger und Aktivist Akif Gurbanov, der sich derzeit in Baku in Untersuchungshaft befindet, und die georgische Frauenrechtlerin und Menschenrechtsanwältin Babutsa Pataraia, die bei der Zeremonie anwesend war.

Bei der Zeremonie hielt auch der russische Oppositionsführer Wladimir Kara-Mursa, der zum Zeitpunkt der Verleihung des Havel-Preises im Jahr 2022 in Russland inhaftiert war, eine Rede vor der Versammlung. Er wurde im August dieses Jahres im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen.

Der Václav-Havel-Menschenrechtspreis wird jedes Jahr von der Versammlung gemeinsam mit der Václav-Havel-Bibliothek und der Stiftung Charta 77 vergeben, „um herausragende zivilgesellschaftliche Aktivitäten zur Verteidigung der Menschenrechte in Europa und darüber hinaus zu würdigen“. Er besteht aus einem Geldbetrag von 60.000 Euro, einer Trophäe und einer Urkunde.

Seit seiner Gründung wurde der Preis an Osman Kavala (2023), Wladimir Kara-Mursa (2022), Maryja Kalesnikawa (2021), Ludschain al-Hadhlul (2020), gemeinsam an Ilham Tohti und die Youth Initiative for Human Rights (2019), an Ojub Titijew (2018), Murat Arslan (2017), Nadia Murad (2016), Ljudmila Alexejewa (2015), Anar Mammadli (2014) und Ales Bjaljazki (2013) verliehen.


 Video der Zeremonie [EN]
 Webseite des Havel-Preises [EN]
 Video über die Kandidierenden 2024 [EN]
 Fotogalerie

Europarat Straßburg 30. september 2024
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