Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft nimmt in Europa zu. In einigen europäischen Ländern hat er die sexuelle Ausbeutung als häufigste Form von Menschenhandel abgelöst. Die offiziellen Zahlen unterschätzen das wahre Ausmaß des Problems, während die Strafverfolgungen nur begrenzte Ergebnisse nach sich ziehen und einschlägige Verurteilungen selten sind.
So lauten die Hauptschlussfolgerungen des jüngsten Jahresberichts der Expertengruppe des Europarates gegen Menschenhandel (GRETA), der heute veröffentlicht wurde.
Auf der Grundlage des länderspezifischen Monitorings der GRETA stellt der Bericht fest, dass die Ausbeutung der Arbeitskraft in mehreren Ländern Europas nunmehr die häufigste Art von Menschenhandel ist, darunter in Belgien, Georgien, Portugal, Serbien, im Vereinigten Königreich und in Zypern.
Allerdings haben alle Länder, welche die GRETA bisher zweimal bewertet hat, darauf hingewiesen, dass der Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft in den letzten Jahren angestiegen ist. Laut dem Bericht sind die meisten identifizierten Opfer Männer, doch auch Frauen und Kinder sind betroffen.