Zurück Dreißig neue Fälle unterstreichen, wie die Europäische Menschenrechtskonvention wirkt

Dreißig neue Fälle unterstreichen, wie die Europäische Menschenrechtskonvention wirkt

Der Europarat hat seine interaktive Website, die aufzeigt, wie die Europäische Menschenrechtskonvention das Leben von Menschen auf dem ganzen Kontinent verändert, mit dreißig neuen Fällen ergänzt.

Die Website umfasst nunmehr 131 Beispiele dafür, wie die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und ihre Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten zu einer positiven Veränderung auf vielfältigen Gebieten geführt haben.

Zu den neuen Fällen auf der Website zählen beispielsweise:

  • Chowdury und andere gegen Griechenland: Dieser wegweisende Fall von Menschenhandel, in dem auf eine Gruppe von Erntearbeitern auf einer Erdbeerplantage geschossen wurde, führte dazu, dass den Arbeitern eine Entschädigung zugesprochen und eine Reihe gesetzlicher Bestimmungen eingeführt wurde, unter anderem ein Fünf-Jahres-Aktionsplan gegen Zwangsarbeit, zum Schutz von Opfern und zur Bestrafung von Tätern.
  • Talpis gegen Italien: Elisaveta Talpis wurde jahrelang zum Opfer von Missbrauch durch ihren Ehemann, der ihren Sohn tötete, als dieser sie beschützen wollte; sie gewann den Prozess vor dem Straßburger Gerichtshof, woraufhin die Behörden ihr eine Entschädigung zuerkannten und umfangreiche Maßnahmen gegen häusliche Gewalt einführten.
  • Tagajewa und andere gegen Russland: Der Menschenrechtsgerichtshof sprach den Angehörigen von Betroffenen der Geiselnahme von Beslan eine Entschädigung in der Höhe von rund drei Millionen Euro zu; neue Maßnahmen wurden verabschiedet, um die Reaktion der russischen Behörden auf Terrorangriffe zu verbessern.
  • Jabari gegen Turkei: Hoda Jabari floh in die Türkei, um der Steinigung aufgrund mutmaßlichen Ehebruchs zu entgehen; der Gerichtshof in Straßburg verhinderte, dass sie zurück in den Iran abgeschoben wurde. Danach wanderte sie nach Kanada aus.
  • Dudgeon gegen das Vereinigte Königreich: Jeffrey Dudgeon wurde in Nordirland wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt; in den frühen 1980er-Jahren war Homosexualität dort noch immer ein Verbrechen. Nachdem er seinen Prozess vor dem Menschenrechtsgerichtshof gewann, wurde Homosexualität in Nordirland und vielen weiteren Ländern entkriminalisiert.

Die Website ist auf Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch verfügbar. Ihre Einrichtung wurde ursprünglich durch freiwillige Beiträge von Finnland, Deutschland, Irland und Norwegen finanziert.

Mithilfe eines weiteren Beitrags von Finnland wurde die Ergänzung mit den dreißig neuen Fällen finanziert.

Website Wirkung der Europäischen Menschenrechtskonvention [EN]

Europäische Menschenrechtskonvention Straßburg 26. November 2018
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