„Am 1. März musste sich der Moderator des amerikanischen Senders Fox News Clayton Morris für seine ‚ignoranten und dummen‘ Kommentare über die neue Möglichkeit für Facebook-Nutzer, sich auf ihrem Profil als Intersexuelle zu registrieren, entschuldigen. Der TV-Moderator hatte sich über die Initiative des sozialen Netzwerks mokiert und Intersexuelle mit der herabwürdigenden Äußerung „was auch immer das ist“ bedacht. Dieser Fall zeigt die Vorurteile und Ignoranz, denen Personen, die bei der Geburt nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können, im Alltag ausgesetzt sind. Die meisten Länder weltweit vernachlässigen weiterhin dieses Menschenrechtsproblem und Intersexuelle bleiben so für die Mehrheit unsichtbar“, erklärte Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, in seinem heute veröffentlichten aktuellen Menschenrechtskommentar.

Der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai zielt auch darauf ab, auf den Kampf gegen Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Intersexuellen aufmerksam zu machen.

Der Begriff „Intersexuelle“ hat die Bezeichnung „Hermaphroditen“ ersetzt, die im 18. und 19. Jahrhundert von Ärzten allgemein verwendet wurde. Die gesellschaftlichen Erwartungen an ein Mädchen oder einen Jungen bei der Geburt bzw. eine Frau oder einen Mann sind die Ursache für die Probleme, denen Intersexuelle gegenüberstehen: Die Gesellschaft erkennt in der Regel eine Person ohne Bezugnahme auf das Geschlecht nicht an. Doch die Merkmale im Hinblick auf Chromosomen, Anatomie und Genitalien von intersexuellen Personen lassen sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen. Deshalb stehen intersexuelle Menschen vor enormen Hindernissen bei der Ausübung ihrer Menschenrechte. (weiter...)