Der Ausschuss des Europarates zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT) hat heute den Bericht über seinen Besuch in Albanien im Februar 2017 veröffentlicht. Dieser enthält die Antwort der albanischen Behörden.
Die überwiegende Mehrheit der von der CPT-Delegation befragten inhaftierten Personen gab an, dass sie von der Polizei korrekt behandelt worden seien, und der Delegation wurde lediglich eine geringe Anzahl von Vorwürfen über kürzlich von den Polizeibeamten verübte körperliche Misshandlungen zugertragen (wie etwa exzessive Gewaltanwendung durch die Polizei zum Zeitpunkt der Festnahme oder Schläge während der polizeilichen Befragung). Insgesamt deuten die während des Besuchs gesammelten Informationen darauf hin, dass im Vergleich zu dem vorherigen Besuch im Jahr 2014 ein positiver Trend zu verzeichnen ist. Mehrere Personen behaupteten jedoch, sie seien von einem bestimmten Polizeibeamten der Polizeiwache Durres schwer misshandelt worden. Auf Drängen des CPT haben die albanischen Behörden Straf- und Disziplinarverfahren gegen den betreffenden Polizeibeamten eingeleitet.
Das CPT begrüßt die fortgesetzten Bemühungen der albanischen Behörden, die Haftbedingungen in Polizeieinrichtungen zu verbessern. Die Bedingungen in den meisten der besuchten polizeilichen Hafteinrichtungen (namentlich in der Regionaldirektion für Polizei Tirana und in den Polizeistationen Durres, Gjirokastra, Korca und Vlora) waren im Großen und Ganzen angemessen. In den Tirana Polizeistationen Nr. 1 und 3 und in der Saranda Polizeiwache (verfallene Zellen mit extrem eingeschränktem Zugang zu natürlichem Licht, schwachem künstlichem Licht und schlechter Belüftung) sind die Bedingungen jedoch nach wie vor schlecht.