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Haftalternativen im Bereich Migration: Europarat und UNHCR starten neuen Kurs

Im Vorfeld des Weltflüchtlingstags am 20. Juni startet der Europarat einen neuen, kostenlosen HELP/UNHCR-Online-Kurs zum Thema „Haftalternativen im Bereich Migration“. Ziel ist die Unterstützung von Angehörigen der Rechtsberufe und sonstigen Experten, die im Bereich Migration tätig sind. Während das Interesse am Migrationsmanagement ohne Freiheitsentzug in Europa wächst, besteht ein großes Potenzial für die Ausweitung der wirksamen Anwendung von Haftalternativen im Zusammenhang mit Migration.

„Haftalternativen im Bereich Migration erfahren eine immer stärkere Akzeptanz, weil sie erwiesenermaßen kosteneffizient sind, doch vor allem ermöglicht es die Anwendung von Alternativen den Staaten, die Fälle von Kindern und Familien unter den Migranten in einem menschlichen Umfeld, in dem die Menschenrechte geachtet werden, zu bearbeiten. Dieser Kurs ist ein gutes Beispiel eines maßgeschneiderten Instruments, das sowohl rechtliche als auch praktische Aspekte von Alternativen zur Inhaftierung von Migranten berücksichtigt“, erklärte Drahoslav Štefánek, Sonderbeauftragter der Generalsekretärin für Migration und Flüchtlinge.

Der E-Learning-Kurs setzt sich aus vier Modulen zusammen, die sich mit drei Schlüsselfragen befassen: 1) Warum sollen im Zusammenhang mit der Migration Haftalternativen angewandt werden? 2) Welche Arten von Alternativen können angewandt werden? 3) Wie können diese Alternativen in besonderen nationalen Kontexten wirksam gestaltet werden? Der Kurs bietet die Gelegenheit, anhand von interaktiven Informationen, Beispielen, Szenarien, Reflexionsübungen und Präsentationen die wichtigsten rechtlichen und praktischen Begriffe und Grundsätze, die geltenden Menschenrechtsnormen sowie die zentralen Faktoren zu untersuchen, durch die Alternativen in der Praxis wirksam angewandt werden können.

Der Kurs beruht auf der Analyse und dem Praxisleitfaden zu Haftalternativen im Bereich der Migration des Lenkungsausschusses für Menschenrechte (CDDH) und wurde gemeinsam von der Abteilung der unabhängigen Menschenrechtsorgane und dem Europäischen Programm für die Menschenrechtsausbildung von Angehörigen der Rechtsberufe (HELP) des Europarates erstellt. Es wurde im Rahmen des Aktionsplans zum Schutz von Flüchtlings- und Migrantenkindern mit Unterstützung des Büros des Sonderbeauftragten der Generalsekretärin für Migration und Flüchtlinge und in Zusammenarbeit mit dem Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) entwickelt.

„Das UNHCR ermutigt die Länder weltweit dazu, ihre Haftpraktiken im Bereich der Migration zu prüfen und Haftalternativen sowie andere Maßnahmen ohne Freiheitsentzug für Flüchtlinge, Asylsuchende und ihre Familien zu stärken. Das Amt vertritt den Standpunkt, dass Kinder im Zusammenhang mit Einwanderungsverfahren niemals inhaftiert werden dürfen, da dies nicht dem Kindeswohl entspricht. Das UNHCR hofft, dass dieser gemeinsame Online-Kurs zur vermehrten Anwendung von Haftalternativen in ganz Europa beitragen wird“, erklärte Jutta Seidel, Vertreterin des UNHCR bei den europäischen Institutionen in Straßburg.


 Pressemitteilung
Haftalternativen im Bereich Migration: Europarat und UNHCR starten neuen Kurs [EN]

Europarat Straßburg 19. Juni 2020
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