„Mehr als 20 Jahre nach dem Krieg verhindern tief verwurzelte ethnische Spaltungen und eine mangelnde gemeinsame Vision der Versöhnung und Entwicklung den Aufbau einer toleranten und auf Zusammenhalt gegründeten Gesellschaft in Bosnien und Herzegowina. Dem Land ist es bisher nicht gelungen, seine von Gewalt geprägte Vergangenheit zu überwinden und einer Reihe von Opfern, insbesondere Familien von vermissten Personen und Opfer sexueller Gewaltverbrechen im Kontext des Krieges, wird Gerechtigkeit verweigert. Die Behörden auf allen Ebenen sind dazu aufgerufen, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um sicherzustellen, dass alle Kriegsopfer angemessenen Schutz und entsprechende Unterstützung erhalten. Dabei muss systematisch ein auf die Menschenrechte ausgerichteter Ansatz verfolgt werden, der alle Opfer in allen Verfahren einschließt, die Wiedergutmachung betreffen“, erklärte heute Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, im Anschluss an einen viertägigen Besuch in Bosnien und Herzegowina. Im Zentrum des Besuchs standen Fragen im Zusammenhang mit der Übergangsjustiz und der Pressefreiheit.
Zur Pressemitteilung - Bosnien und Herzegowina: Größere Anstrengungen nötig, um soziale Kohäsion und Pressefreiheit zu fördern