Auf der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz am 11. Juni 2024 haben der Gouverneur der Entwicklungsbank des Europarates (CEB), Carlo Monticelli, und der ukrainische Finanzminister, Serhij Martschenko, heute eine Darlehensvereinbarung über EUR 100 Mio. für das Projekt „HOME: Entschädigung für zerstörte Wohngebäude“ unterzeichnet, mit dem der von der Regierung eingerichtete Mechanismus zur Deckung des gezielten und dringenden Bedarfs an Wohnraum unterstützt wird.
Die groß angelegte Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation forderte zahlreiche zivile Opfer und beschädigte die Infrastruktur, was zu schweren menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Schäden führte. Der Wohnungssektor ist nach wie vor einer der am stärksten vom Krieg betroffenen Bereiche. Mehr als 10 % des gesamten ukrainischen Wohnungsbestands wurden beschädigt oder zerstört, was fast zwei Millionen Haushalte betrifft.
Um den dringenden Bedarf an Wohnraum zu decken, hat die ukrainische Regierung einen Mechanismus zur Entschädigung der Eigentümer von durch den Krieg zerstörten Wohngebäuden eingerichtet. Das ukrainische Ministerium für die Entwicklung der Gemeinden, Territorien und Infrastruktur wird für die Umsetzung des Projekts verantwortlich sein.
„Ich freue mich, die erste Darlehensvereinbarung zwischen der CEB und der ukrainischen Regierung unterzeichnen zu können. Dies ist erst der Anfang. Die CEB hat sich als Europas Bank für soziale Entwicklung verpflichtet, die langfristige Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt der Ukraine zu unterstützen, die wesentliche Bestandteile der wirtschaftlichen Erholung und des Wiederaufbaus sind. Ich freue mich, weiterhin an den von der Regierung identifizierten Prioritäten zu arbeiten und mich dabei zum Wohle der ukrainischen Bevölkerung auf den Auftrag, das Fachwissen und die Ressourcen der CEB zu stützen“, erklärte der Gouverneur der CEB, Carlo Monticelli.
„Russlands groß angelegter Krieg hat dem ukrainischen Wohnungssektor Schäden in Höhe von über 50 Milliarden US-Dollar zugefügt. Das HOME-Projekt wird den Betroffenen helfen, so schnell wie möglich wieder ein normales Leben zu führen. Wir sind der CEB für ihre anhaltende Unterstützung und Solidarität mit der Ukraine äußerst dankbar. Die weitere Umsetzung und Entwicklung von Projekten zur Unterstützung des sozialen Sektors wird zu einer nachhaltigen sozialen Entwicklung und zum Aufschwung beitragen“, so der ukrainische Finanzminister, Serhij Martschenko.
„Weniger als ein Jahr nach dem Beitritt der Ukraine zur CEB beginnen wir bereits mit zwei wichtigen sozialen Projekten, die von der Bank finanziert werden. Dies zeigt das Vertrauen der Bank in die Ukraine als Partner und ihr Engagement, uns angesichts der anhaltenden Herausforderungen eines groß angelegten Kriegs zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit zur erfolgreichen Umsetzung und Entwicklung neuer Finanzierungs- und Darlehensprogramme im sozialen Sektor beitragen wird“, sagte Olga Zykowa, stellvertretende Finanzministerin und Mitglied des Verwaltungsrats der CEB.
Die stellvertretende ukrainische Ministerin für die Entwicklung der Gemeinden, Territorien und Infrastruktur, Natalija Koslowska, erklärte: „Der Beginn der Zusammenarbeit mit der Entwicklungsbank des Europarates gibt den ukrainischen Bürgerinnen und Bürgern die Gewissheit, dass ihr Ruf nach Gerechtigkeit gehört wurde. Dank der heute unterzeichneten Vereinbarung können mehr als zweitausend Familien, deren Häuser zerstört wurden, entschädigt werden und ihre Häuser wieder instand setzen.“
Im Rahmen des HOME-Programms werden den am stärksten gefährdeten Personen und Familien, darunter Kriegsteilnehmende, Menschen mit Behinderungen und kinderreiche Familien, vorrangige Rechte eingeräumt. Mehr als 2.000 Familien sollen mithilfe der CEB-Mittel ein neues Zuhause erhalten.
Nach der Unterzeichnung der Darlehensvereinbarung unterzeichneten die CEB und das ukrainische Ministerium für die Entwicklung der Gemeinden, Territorien und Infrastruktur eine gemeinsame Erklärung über Zusammenarbeit und Partnerschaft bei der Verfolgung gemeinsamer Projekte zur Deckung des dringenden Wohnraumbedarfs.
In Anerkennung der Bedeutung des HOME-Programms für die Unterstützung der Wiedereingliederung ukrainischer Staatsbürgerinnen und -bürger in das Land wird die Bank zusätzliche Zuschüsse aus ihren Treuhandfonds bereitstellen, um die Wirkung des Entschädigungsmechanismus im Rahmen des Projekts zu verstärken.