Von 11. bis 13. Juli kommen beim Europarat Minister und weitere hochrangige Regierungsvertreter, Strafrechtsexperten sowie Vertreter der Internetwirtschaft, der Zivilgesellschaft und von Datenschutzorganisationen aus der ganzen Welt zusammen, um die internationale Zusammenarbeit in Europa und den Kampf gegen Internetkriminalität zu stärken.
Im Mittelpunkt der Octopus-Konferenz steht das Bestreben nach mehr Rechtsstaatlichkeit im Cyberraum, die mit einem neuen Protokoll zur Budapest-Konvention gewährleistet werden soll. Die Beratungen mit Vertretern der Zivilgesellschaft, Datenschutzexperten und Vertretern der Industrie betreffen vor allem Überlegungen zu Vorschlägen für eine wirksamere elektronische Beweissicherung im Zuge strafrechtlicher Ermittlungen, u. a. durch gegenseitigen Rechtsbeistand und direkte Kooperation mit Internetanbietern. Das Protokoll soll bis Jahresende 2019 fertiggestellt sein. Ein verwandtes weiteres Thema betrifft den Zugang zum WHOIS-Datenbanksystem mit Informationen über Domain-Namen.
"Der Zugriff auf Evidenz, die auf virtuellen Servern in der Cloud gespeichert ist, ist von grundlegender Bedeutung, um die Gesellschaft und Einzelpersonen vor Cyberkriminalität zu schützen. Ohne Daten gibt es keine Beweise und daher auch keine Gerechtigkeit. Die Verabschiedung eines neuen Protokolls zur Sicherung von Beweisen in der Cloud unter Berücksichtigung der durch die Rechtsstaatlichkeit gebotenen Garantien wird ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte dieses Vertrags sein", erklärte der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland.
Fragen der Cybergewalt, der diesbezügliche internationale Rechtsstand und erzielte Fortschritte durch Kapazitäts-Förderprogramme sind weitere Diskussionsthemen der Konferenz.
Eröffnet wird die Konferenz am Mittwoch, dem 11. Juli, um 14 Uhr (Plenarsaal).