Nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar 2023 hat der Kongress vom 6. bis 8. September 2023 einen Studienbesuch in der Türkei unternommen, um einen Bericht über „lokale und regionale Antworten auf schwere Krisen“ zu erstellen, der insbesondere darauf abzielt, die vor, während und nach Naturkatastrophen zu ergreifenden Maßnahmen zu ermitteln.
Am Anfang eines dreitägigen Besuchs der Berichterstatter Jean-Paul Bastin (Belgien, EPP/CCE) und Christian Debève (Frankreich, ILDG) in der Türkei stand ein intensiver Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des türkischen Gemeindeverbands (UMT/TBB), der türkischen Katastrophenschutzbehörde (AFAD) und des Ministeriums für Umweltschutz, Stadtplanung und Klimawandel sowie internationaler Organisationen, die an der Katastrophenhilfe beteiligt sind (Roter Halbmond, UNDP und IOM).
Die Berichterstatter besuchten anschließend vor Ort einige der am stärksten vom ersten Erdbeben am 6. Februar und den zahlreichen Nachbeben in den darauffolgenden Tagen und Wochen betroffenen Gemeinden und erfuhren, dass die Stärke dieses Erdbebens alle anderen weltweit jemals gemessenen übertraf. Die Delegation wurde von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern von Gaziantep, Kahramanmaraş, Nurdağı und Hatay empfangen, die gemeinsam mit einigen ihrer Fachkräfte einen detaillierten Einblick in ihre schmerzhaften Erfahrungen im Februar, die Notfalleinsätze sowie die ergriffenen Maßnahmen zur Einleitung des Wiederaufbauprozesses gaben.
Während der Vor-Ort-Besuche traf die Delegation auch lokale Nichtregierungsorganisationen, die an der kurzfristigen und langfristigen Katastrophenhilfe beteiligt sind, und sprach mit direkt von der Katastrophe betroffenen Personen, darunter türkische Staatsangehörige und syrische Flüchtlinge.
Eins der Ziele des folgenden Berichts besteht darin, zum Aufbau eines Krisenreaktionsmodells beizutragen, das für alle Länder in Europa für die Prävention oder die Abfederung der Auswirkungen von künftigen Naturkatastrophen nützlich ist.