Die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, hat im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau der Opfer des Holocausts gedacht. Rund sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden während des Zweiten Weltkriegs grausam ermordet, aber auch zahlreiche Roma und LGBTI-Personen. „All dieser Menschen gedenken wir heute, und wir denken an die verlorenen Generationen und den Beitrag, den sie zur europäischen Gesellschaft leisten hätten können. Wir gedenken aber auch, weil wir sicherstellen müssen, dass Derartiges nie wieder geschieht: Wir müssen alles unternehmen, um Hass und Vorurteile zu verhindern und zu bekämpfen, da sie Gewalt und Diskriminierung in sich tragen“, so die Generalsekretärin.
Die Präsidentin Georgiens, Salome Surabischwili, betonte im Gedenken an die Opfer, dass die Erinnerung an sie lebendig erhalten werden muss. Mit Stolz verwies sie darauf, dass keine georgischen Jüdinnen und Juden im Holocaust umkamen und im heutigen Georgien kein Antisemitismus zu beobachten sei.
Der neu gewählte Präsident der Parlamentarischen Versammlung, Rik Daems, dessen Großvater im belgischen Widerstand aktiv war und darum in einem Vernichtungslager ermordet wurde, unterstrich, dass das Gedenken an den Holocaust von entscheidender Bedeutung dafür sei, um der derzeit zunehmenden Intoleranz entgegentreten zu können: „Wenn Antisemitismus, Hassrede, Islamfeindlichkeit und jede Form von Diskriminierung und Angst vor dem anderen zunehmen, müssen wir uns unseres moralischen Kompasses besinnen – der Menschenwürde und Grundrechte, auf deren Grundlage sich die europäischen Nationen vor 75 Jahren versöhnten und vereinten.“
Im Rahmen der Veranstaltung sprachen zudem: Eli Lev, Botschafter Israels bei den internationalen Institutionen in Frankreich, Miranda Vuolasranta, Präsidentin des Europäischen Forums für Roma und Fahrende, und David Cupina, Präsident von „Les Oublié.e.s de la Mémoire – Association Civile Homosexuelle du Devoir de Mémoire“.