Der Europarat hat heute in Straßburg zum Andenken an die Roma-Opfer des Holocausts eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung abgehalten. Dieses Jahr ist der 73. Jahrestag des 2. August 1944, an dem 3000 Roma in den Gaskammern des sogenannten „Zigeunerlagers“ in Auschwitz-Birkenau vernichtet wurden.
Während der Veranstaltung ergriffen folgende Persönlichkeiten das Wort: Thorsten Afflerbach, Leiter des Unterstützungsteams des Sonderbeauftragten des Generalsekretärs des Europarates für Roma-Fragen, Botschafter Emil Ruffer, Ständiger Vertreter der Tschechischen Republik beim Europarat im Namen des Tschechischen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarates, sowie Miranda Vuolasranta, Präsidentin des Europäischen Forums für Roma und Fahrende (ERTF). Alle drei Redner unterstrichen, wie wichtig es ist, nicht nur die Ungerechtigkeit der Vergangenheit in Erinnerung zu rufen, sondern auch die Rechte der Roma heute und in der Zukunft zu verbessern.
Der Völkermord an den Roma, später als Porajmos bekannt, geht auf den Plan des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland und dessen Verbündeter zurück, das Volk der Roma in Europa auszurotten. Zwar ist nicht genau bekannt, wie viele beim Holocaust an den Roma getötet wurden, Historiker gehen jedoch davon aus, dass die Nazis und ihre Verbündeten mindestens ein Viertel der schätzungsweise eine Million Roma, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Europa lebten, ermordet haben.
Vom 29. Juli bis 4. August halten zudem das internationale Roma-Jugendnetzwerk ternYpe und von der Jugendabteilung des Europarates unterstützte Partnerorganisationen Gedenkveranstaltungen ab, um junge Europäer, die Zivilgesellschaft und Entscheidungsträger für den Völkermord an den Roma zu sensibilisieren.
Die fünftägige Sensibilisierungskampagne Dikh he na Bister (Schau und vergiss nicht) stützt sich auf das Handbuch des Europarates „Education for Remembrance: The Roma Genocide“ (Erziehung zur Erinnerung: Der Völkermord an den Roma).
Bei einer Veranstaltung in Auschwitz-Birkenau am 2. August haben Holocaust-Überlebende, gemeinsam mit 200 jugendlichen Roma und Nichtroma aus 15 Länderdelegationen, an der Feier in Auschwitz-Birkenau teilgenommen.