Die Zahl der Menschen, an denen sozial integrierte Strafen und Maßnahmen (das heißt nicht im Gefängnis zu vollziehende Strafen) unter der Aufsicht von Bewährungshilfeeinrichtungen vollzogen werden, steigt in Europa: Das ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Statistik SPACE II, die jährlich im Auftrag des Europarates erhoben wird. Gleichzeitig sinkt die Gefängnispopulation (die Schlüsselergebnisse sind auch in der Übersicht „Bewährungshilfe und Gefängnisse in Europa 2018“ zu finden).
Die Erhebung enthält Angaben über von Bewährungshilfeeinrichtungen betreute Personen, die sozial integrierten Strafen und Maßnahmen unterschiedlicher Art unterworfen sind, etwa elektronischer Überwachung, gemeinnütziger Arbeit, Hausarrest und Therapien, sowie über Personen, die sich im halboffenen Vollzug befinden oder bedingt entlassen wurden. Die Ergebnisse der Erhebung werden auf der Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren von Strafvollzugsdiensten und Bewährungshilfeeinrichtungen vorgestellt, die der Europarat am 21. und 22. Mai in Agia Napa (Zypern) veranstaltet.
Am 31. Januar 2018 wurden in Europa 1 810 357 Menschen von den 41 an der Erhebung teilnehmenden Bewährungshilfeeinrichtungen betreut. Dies entspricht einer Rate von 169 Personen pro 100 000 Einwohner. Wenn man die 34 Bewährungshilfeeinrichtungen vergleicht, die Daten sowohl für 2016 als auch für 2018 übermittelten, stieg die Zahl dieser Personen von 1 540 578 auf 1 723 652. Gleichzeitig sank die Inhaftierungsrate in Europa im Jahr 2018 auf insgesamt 102,5 Insassen pro 100 000 Einwohner (laut der jährlichen Strafstatistik SPACE I, die der Europarat jüngst veröffentlichte).