Die Expertengruppe für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (GREVIO) hat ihre ersten beiden Evaluierungsberichte veröffentlicht. Diese betreffen Österreich und Monaco.
In Österreich bestehe der GREVIO zufolge ein „deutlicher Gegensatz“ bei der Zahl, dem Umfang und der regionalen Verbreitung der Hilfsdienste für die Opfer häuslicher Gewalt auf der einen Seite und für die Opfer anderer Formen von Gewalt auf der anderen Seite. Aus diesem Grund steht beispielsweise Vergewaltigungsopfern nur in fünf Bundesländern eine spezielle Beratungsstelle zur Verfügung, während sich Opfer häuslicher Gewalt im gesamten Bundesgebiet an ein Gewaltschutzzentrum wenden können.
In dem Bericht über Monaco rufen die Experten die Behörden zu stärkeren Präventions-, Schutz- und Strafverfolgungsmaßnahmen auf. Zudem sind der GREVIO zufolge Bemühungen erforderlich, um eine der Grundursachen dieser Form der Gewalt zu bekämpfen: die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.
Die GREVIO ist eine Gruppe unabhängiger Experten, deren Aufgabe die Überwachung der Umsetzung des Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) durch die Vertragsstaaten ist. Derzeit umfasst sie 10 Mitglieder.
- Pressemitteilung - Grevio-Bericht: Österreich gelobt für die Maßnahmen gegen häusliche Gewalt, Hilfsdienste für Vergewaltigungsopfer müssen unter anderem verbessert werden
- Pressemitteilung - Monaco: Fortschritt bei der Gesetzgebung zur Gewalt an Frauen, politische Maßnahmen müssen die Gleichheit zwischen den Geschlechtern einbeziehen