In einem neuen Bericht kommt das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT) des Europarates zu dem Schluss, dass sich die Situation der Menschen, die in den Gefängnissen Zyperns festgehalten werden, seit seinem vorherigen Besuch im Jahr 2017 erheblich verschlechtert hat (siehe Zusammenfassung des Berichts).
Die zunehmende Überbelegung der Gefängnisse führte zu schlechten Haftbedingungen und einem Anstieg der Gewalt zwischen den inhaftierten Personen. Der Mangel an operativem Gefängnispersonal an vorderster Front hat die Situation noch weiter verschärft. Die Überbelegung der Gefängnisse ist auf spezifische Faktoren zurückzuführen, darunter die Inhaftierung einer großen Zahl von Personen, die zu kurzen Haftstrafen verurteilt wurden, und die hohe Zahl von Personen, die sich in Untersuchungshaft befinden. Der Bericht empfiehlt den Behörden, dringend die Gründe für die Inhaftierung dieser Gruppen zu überprüfen und alternative Maßnahmen zur Inhaftierung anzuwenden, um das Gefängnissystem zu entlasten.
Der Bericht beruht auf einem periodischen Besuch in Zypern vom 9. bis 17. Mai 2023 und legt den Schwerpunkt auf die Behandlung und die Haftbedingungen von Personen in den Zentralgefängnissen von Nikosia und von Personen, die aufgrund von Einwanderungsgesetzen festgehalten werden, insbesondere im Abschiebegefängnis Menogeia und im Erstaufnahmezentrum Pournara. Außerdem untersuchte das CPT die Behandlung von Personen, denen von der Polizei die Freiheit entzogen wurde.
