Die tschechischen Behörden sollten ihre Anstrengungen zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels verstärken, insbesondere des Menschenhandels zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft, die Identifizierung von Opfern verbessern und weitere Maßnahmen zur Verhütung von Kinderhandel ergreifen, heißt es in einem neuen Bericht der Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA).
Laut den offiziellen Statistiken wurden im Zeitraum 2019–2023 90 erwachsene Opfer von Menschenhandel identifiziert. Die Mehrheit waren ausländische Staatsangehörige, die in den Sektoren Baugewerbe, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, verarbeitendes Gewerbe, Lebensmittelindustrie und Haushaltsarbeit ausgebeutet wurden. Es liegen keine Daten über minderjährige Oper von Menschenhandel vor.
In ihrem Bericht begrüßt die GRETA die seit der Veröffentlichung des ersten Bewertungsberichts über Tschechien im Jahr 2020 im Hinblick auf die Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels erzielten Fortschritte. Beispielsweise haben die tschechischen Behörden die Leitlinien für das Programm zur Unterstützung und zum Schutz von Menschenhandelsopfern geändert und neue Gesetze zur Bekämpfung von Ausbeutung und Schwarzarbeit verabschiedet.
Trotz dieser Maßnahmen fordert die GRETA die tschechischen Behörden dringend auf, ihre Anstrengungen zur Verhütung von Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft zu verstärken, insbesondere durch schärfere Überwachung von Personalvermittlungsagenturen und die Einrichtung sicherer Melde- und wirksamer Beschwerdemechanismen für Arbeitnehmende, um zu gewährleisten, dass Opfer in Ausbeutungssituationen ohne Angst vor Konsequenzen ihren Fall vorbringen können.
