Der Stellvertretende Generalsekretär des Europarates, Bjørn Berge, hat auf dem Horasis-Welttreffen im brasilianischen Vitória die Rolle des Europarates und des Multilateralismus in der heutigen Welt, die von weitreichenden Konflikten und Kriegen geprägt ist, hervorgehoben. An dem Treffen, das unter dem Motto „Brücken in die Zukunft schlagen“ stand, nahmen einige der bekanntesten Unternehmer der Welt, Minister und Vertreter von Organisationen der Zivilgesellschaft teil, um über die drängenden Fragen zu diskutieren, denen sich die Gesellschaft von heute und morgen gegenübersieht.
Bei der Podiumsdiskussion „Brücken zum Weltfrieden schlagen“ betonte der Stellvertretende Generalsekretär die tatsächliche Relevanz der Arbeit des Europarates für Länder und Organisationen außerhalb des europäischen Kontinents: „Zu den vorrangigen Maßnahmen gehören das Eintreten für die Ukraine und die Rechenschaftspflicht unter anderem durch das Register der Schäden, die der Ukraine durch die russische Aggression entstanden sind, sowie für die laufenden Debatten über die Einrichtung eines neuen internationalen Sondergerichtshofs für Aggressionsverbrechen.“ Berge hob auch das Fachwissen des Europarates im Bereich der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen im Rahmen der Istanbul-Konvention, seine Arbeit im Kampf gegen Computerkriminalität und das neue Rahmenübereinkommen über künstliche Intelligenz (KI) zum Schutz von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, den ersten Vertrag dieser Art auf internationaler Ebene, hervor.
Während seines Besuchs in Brasília hielt der Stellvertretende Generalsekretär mehrere bilaterale Treffen ab, unter anderem mit dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs Brasiliens, Herman Benjamin, bei denen gemeinsame Themen und Maßnahmen zur Stärkung der Beziehungen zwischen dem Europarat und Brasilien, insbesondere in den Bereichen Rechenschaftspflicht, Justiz und Umwelt, erörtert wurden. Im Mittelpunkt des Treffens mit Nathalie Beghin, Mitglied des Verwaltungsrats des brasilianischen Instituto de Estudos Socioeconômicos (INESC), stand die Förderung der Demokratie in Brasilien durch den Aufbau eines Dialogs mit der Bevölkerung und die Stärkung der Zivilgesellschaft.