Im Europäischen Jugendzentrum in Straßburg fand am 22. und 23. Februar 2023 ein Konsultationstreffen zum Thema „Klimakrise und junge Menschen“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Vorbereitungen für die Ausarbeitung einer neuen Empfehlung an die 46 Mitgliedsstaaten des Europarates durch den Gemeinsamen Rat für Jugendfragen, in deren Mittelpunkt die Klimakrise, junge Menschen und Demokratie stehen. Zu den Teilnehmenden zählten rund zwanzig Klimagerechtigkeitsaktivistinnen und -aktivisten, Forschende und Fachleute aus der Wissenschaft, die über die Jugendbeteiligung und die menschenrechtliche Dimension der Umweltzerstörung diskutierten.
Das Treffen wurde im Rahmen des isländischen Vorsitzes im Ministerkomitee veranstaltet. „Die Folgen von Umweltzerstörung und Klimakrise für die Lebensqualität der Menschen auf der ganzen Welt sind sehr besorgniserregend. Die Diskussion über die Beziehung zwischen Menschenrechten und Umweltanliegen ist Teil der Priorität, die der isländische Vorsitz Umweltfragen beimisst“, erklärte die isländische Außenministerin und Vorsitzende des Ministerkomitees, Thórdís Kolbrún Reykfjörd Gylfadóttir. „Eine weitere Priorität sind die Rechte von Kindern und jungen Menschen, klar ist jedoch, dass sie zu denen gehören, die durch den heute vorhersehbaren Verlauf der globalen Umweltkrise am meisten gefährdet sind“, fügte sie hinzu.
Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić begrüßte die sorgfältige Arbeit am Entwurf des neuen Richtliniendokuments. „Die Umwelt wird in der Arbeit des Europarates immer wichtiger. Sie ist insbesondere einer der Bereiche, in denen die Rolle des Europarates für jüngere Generationen deutlich wird“, so Pejčinović Burić. „Das Recht auf eine sichere und gesunde Umwelt hat eine generationsübergreifende Dimension; beim Umweltschutz geht es um die Zukunft der heutigen Kinder und jungen Menschen.“ Ebenso betonte sie die Schlüsselrolle der Jugendbeteiligung für die Zukunft der Demokratie insgesamt. „Das ist eine Säule unserer Arbeit in Jugendfragen und mit Jugendlichen, so wie es in unserer Jugendsektorstrategie 2030 verankert ist.“
In seiner im September 2022 verabschiedeten Empfehlung zu Menschenrechten und Umweltschutz ruft das Ministerkomitee die 46 Mitgliedsstaaten des Europarates dazu auf, über das Wesen, den Inhalt und die Auswirkungen des Rechts auf saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt zu reflektieren und aktiv zu erwägen, dieses Recht auf innerstaatlicher Ebene als Menschenrecht anzuerkennen. Die Arbeit an einem neuen, rechtsverbindlichen Instrument, dem Übereinkommen über den Schutz der Umwelt durch das Strafrecht, schreitet ebenfalls voran; im April 2023 wird mit dem Entwurf des Textes begonnen. Die Themen Klimakrise und Umweltschutz sollen auch auf der Tagesordnung des 4. Gipfeltreffens am 16. und 17. Mai 2023 in Reykjavik stehen.