Zurück EPAS beleuchtet das Thema Frauengesundheit und Sport

Internationaler Frauentag
EPAS beleuchtet das Thema Frauengesundheit und Sport

Im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März hat das Erweiterte Teilabkommen über Sport (EPAS) des Europarates seinen jährlichen Frühstücksrundtisch zum Thema Frauengesundheit und Sport veranstaltet – ein Thema, das von Institutionen und Sportorganisationen häufig übersehen wird. An der Veranstaltung nahmen Athletinnen, Sachverständige, Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und anderen Sportorganisationen teil, um Initiativen und praktische Lösungen zu erörtern, die sicherstellen, dass die Gesundheit von Frauen und Mädchen im Sport in der Praxis berücksichtigt wird.

Der Generaldirektor für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit des Europarates, Gianluca Esposito, begrüßte die Teilnehmenden an der Veranstaltung und würdigte die Pionierarbeit, die das EPAS im Bereich Gleichstellung und Sport leistet. Er betonte auch, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Sport nach wie vor gravierend sei: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Diese erste Sensibilisierungs- und Diskussionssitzung zum Thema Frauengesundheit und Sport – einem Thema, das bisher auf gesamteuropäischer Ebene vernachlässigt wurde – wird den Weg zu konkreteren Maßnahmen weisen. Wir werden diese Arbeit gemeinsam mit unseren Mitgliedsstaaten und unseren internationalen Partnerorganisationen tun.“

Zwei Diskussionsrunden befassten sich mit den Erfahrungen der Athletinnen und mit der Frage, wie das Bewusstsein für dieses Thema geschärft und die Aufklärung auf gesamteuropäischer Ebene verbessert werden kann. Es wurden wichtige Aspekte erörtert, darunter Fragen der körperlichen Gesundheit – wie Übertraining, Magersucht, Menstruation und mehr – sowie der psychischen Gesundheit.

Die Olympiateilnehmerin und Sport-Sozialarbeiterin Aauri Bokesa erläuterte ihre Sichtweise auf die Gesundheit von Frauen anhand ihrer Erfahrungen als 400-m-Spezialistin: „Für mich waren psychische Probleme das Schlimmste. Ich erinnere mich, dass ich, als ich mein persönliches Ziel erreichte, mich aber nicht für die Olympischen Spiele qualifizierte, weinte, anstatt zu feiern. Der Trainer beglückwünschte mich zum Weinen, denn das bedeute, dass ich ehrgeizig war. Er gab mir das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht hatte und dass ich mental nicht in Ordnung war. Statt sich schlecht zu fühlen, sollte es beim Sport um persönliche Gesundheit und Freude gehen“.

Baz Moffat, Geschäftsführerin und Mitbegründerin von The Well HQ, erläuterte auf der Grundlage ihrer Erfahrungen als ehemalige Profi-Basketballspielerin und ihrer Arbeit mit jungen Frauen eine breite Palette von Gesundheitsthemen, die Frauen im Sport betreffen: „Die Bedürfnisse des weiblichen Körpers sind anders, und sie müssen sich in Strategie, Bildung und Kultur widerspiegeln. Aber das tun sie nicht. Und derzeit werden Frauen überall auf der Welt in Sportsysteme gezwängt, die nie für sie konzipiert wurden. Damit der Frauensport gedeihen kann, muss jede Frau in jedem System und in jedem Land wissen, wie sie funktioniert. Sie muss wissen, wie sie mit ihrem Körper trainieren kann – und nicht gegen ihn.“

Martine Duclos, Endokrinologin, Physiologin und Sportmedizinerin, Leiterin der Abteilung für Sportmedizin am Universitätskrankenhaus Clermont-Ferrand und Präsidentin der Nationalen Beobachtungsstelle für körperliche Aktivität und Bewegungsmangel in Frankreich, erläuterte die gesundheitlichen Vorteile des Sports für Frauen in den verschiedenen Lebensphasen: „Frauen sind in der sportphysiologischen Forschung im Vergleich zu Männern unterrepräsentiert. Nur 20 % der Veröffentlichungen sind Frauen gewidmet. Daher beruhen die derzeitigen Empfehlungen mangels Daten auf der männlichen Physiologie. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf.“

Das Recht auf Gesundheit und Sport wird das Thema des Forums für Sport und Menschenrechte sein, das das EPAS am 16. Dezember 2025 in Paris organisieren wird.

Programm | Webseite der Veranstaltung | Biografien der Vortragenden [EN]

 

Europarat Strassburg 7. März 2025
  • Diminuer la taille du texte
  • Augmenter la taille du texte
  • Imprimer la page