MONEYVAL, das Organ des Europarates zur Bekämpfung von Geldwäsche, fordert Estland in einem neuen Bericht auf, die Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung weiter zu stärken, insbesondere durch Verbesserung der Kapazitäten und der Leistungsfähigkeit des Privatsektors sowie der Strafverfolgung auf diesem Gebiet. Der Bericht enthält eine umfassende Bewertung des Grads der Konformität des Landes mit den Empfehlungen der Arbeitsgruppe „Finanzielle Maßnahmen gegen die Geldwäsche und die Terrorismusfinanzierung“ (FATF) auf Grundlage der Beobachtungen während eines Vor-Ort-Besuchs im Mai 2022.
MONEYVAL stellt fest, dass Estland im Hinblick auf internationale Zusammenarbeit, die Nutzung von Finanzinformationen und die Umsetzung der gezielten Finanzsanktionen der Vereinten Nationen gegen Proliferationsfinanzierung ein hohes Effizienzniveau gezeigt hat. Dem Bericht zufolge besteht weiterer Verbesserungsbedarf zur Stärkung des Verständnisses von Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken, der Wirksamkeit von Ermittlungen und Verfolgung in Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsfällen, der Einziehung von Erträgen aus Straftaten, der Umsetzung der gezielten Finanzsanktionen gegen Terrorismusfinanzierung, der Anwendung vorbeugender Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Privatsektor, der Überwachung und Transparenz des wirtschaftlichen Eigentums juristischer Personen und rechtlicher Konstrukte.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Estland ungeachtet bestimmter technischer und verfahrensrechtlicher Einschränkungen im Rahmen des gesamten Spektrums der Ansuchen um internationale Zusammenarbeit im Allgemeinen fristgerechte und konstruktive Unterstützung bietet, auch bei Rechtshilfeersuchen. Aufgrund des Berichts unterliegt Estland dem verschärften Berichterstattungsverfahren von MONEYVAL.
