Zurück Studie des Europarats: Europäische Gefängnisse beinahe vollständig belegt

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Im Durchschnitt sind europäische Gefängnisse nahe ihrer Kapazitätsgrenze. Insassen belegen 9 von 10 vorhandenen Plätzen. Zu diesem Schluss kommt die Jährliche Strafstatistik des Europarates (SPACE) für das Jahr 2016.

Die Studie zeigt, dass die allgemeine Inhaftierungsrate zwischen 2015 und 2016 von 115,7 auf 117,1 Insassen pro 100 000 Einwohner gestiegen ist. Diese Rate war vorher jedes Jahr seit 2012 gefallen, als sie noch beu 125,6 Gefangenen pro 100 000 Einwohner lag.

Die Inhaftierungsrate wird hauptsächlich durch die Länge der auferlegten Sanktionen und der Maßnahmen beeinflußt. Die durchschnittliche Länge der Inhaftierung, die als Indikator für die Anwendung des Strafrechts gesehen werden kann, erhöhte sich auf 8,5 Monate.

Die Länder, in denen die Inhaftierungsquote am stärksten zunahm, waren Bulgarien (+10,8%), die Türkei (+9,5%), die Tschechische Republik (+7,6%), Serbien (+6,6%) und Dänemark (+5,5%). Am meisten nahm die Quote in Island (- 15,9%), Nordirland (-11,8), Litauen (-11,1%), Belgien (-10,1%) und Georgien (-6,7%) ab.

Darüber hinaus ist Überfüllung in vielen Ländern ein ernstes Problem. Dreizehn von 47 Ländern berichteten, mehr Insassen als Plätze zu haben. Die höchsten Niveaus der Überfüllung wurden „in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien“ (132 Gefangene pro 100 Plätze), Ungarn (132), Zypern (127), Belgien (120), Frankreich (117), Portugal (109), Italien (109), Serbien (109), Albanien (108), der Tschechischen Republik (108), Rumänien (106) und der Türkei (103) beobachtet.

Die SPACE-Studie wird von der Universität Lausanne für den Europarat durchgeführt. Die SPACE  I-Studie für 2016 enthält Informationen aus 47 von 52 Justizvollzugsanstalten in den 47 Mitgliedsstaaten des Europarates (siehe die Executive Summary). SPACE II enthält Informationen aus 47 von 52 Bewährungsagenturen.

  • Pressemitteilung auf Englisch - European prisons are almost full, according to latest Council of Europe survey [folgt]

  IInterview mit Professor Marcelo F. Aebi der Universität Lausanne, Direktor des Europarats für jährliche strafrechtliche Statistiken

Europarat Straßburg 20. März 2018
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