Anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktags für Roma hat die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, folgende Erklärung veröffentlicht:
„Wir begehen heute den Europäischen Holocaust-Gedenktag für Roma und erinnern uns der rund 3.000 Roma – hauptsächlich Frauen und Kinder –, die man im Dunkel der Nacht in Auschwitz-Birkenau erbarmungslos ermordet hat. Wir dürfen nie vergessen, wie Hass, Ausbeutung und Stigmatisierung heute vor 79 Jahren zu diesem Massaker geführt haben. Das Gedenken dient dazu, Würde und Gerechtigkeit für die Opfer und die Gemeinschaft wiederherzustellen.
Der Europarat hat sich dazu verpflichtet, die Integration der Roma zu gewährleisten und den Mitgliedsstaaten zu helfen, Garantien für die Roma-Gemeinschaft einzuführen und aufrechtzuerhalten.
Im letzten Jahr haben die Mitgliedsstaaten eine Empfehlung zur Bekämpfung von Hassrede verabschiedet, die an die innerstaatlichen Behörden und Schlüsselakteure Leitlinien dafür richtet, wie sie diesbezüglich ein übergreifendes Bündel juristischer und nicht juristischer Maßnahmen einführen sollten.
Dieses Jahr hat das Ministerkomitee eine Empfehlung zur Mitbestimmung von jungen Roma verabschiedet, die die Beteiligung, Repräsentation und Inklusion junger Roma in allen Gesellschaftsbereichen und Entscheidungsprozessen fördern soll. Außerdem entwickeln wir derzeit neue Werkzeuge, die die Mitgliedsstaaten dabei unterstützen sollen, die Geschichte der Roma und Fahrenden in ganz Europa in den Lehrplan und das Unterrichtsmaterial aufzunehmen.
Geschichtsunterricht und das Gedenken an den Roma-Holocaust stärken nicht nur die Identität der Roma, sondern bieten auch einen wichtigen Kontext, der dazu beitragen kann, aus der Vergangenheit zu lernen.
Die Roma haben ein Recht, das wir alle schützen müssen: das Recht auf Erinnerung.“
Anlässlich des Europäischen Roma-Holocaust-Gedenktags am 2. August fand vor dem Palais de l'Europe, dem Sitz des Europarates in Straßburg, eine Zeremonie statt.