Das französische Justizministerium hat den Europäischen Preis „Kristallwaage der Justiz“ für ein Projekt mit dem Titel „Vereinfachte Einreichung von Beschwerden im Krankenhaus für Opfer häuslicher Gewalt“ gewonnen. Der vom Europarat vergebene europäische Preis „Kristallwaage der Justiz“, mit dem innovative juristische Praktiken in europäischen Justizorganen ausgezeichnet werden, wurde dem französischen Justizministerium am 1. Oktober 2021 in Ljubljana (Slowenien) in Anwesenheit von Zlatko Ratej, Staatssekretär im Justizministerium der Republik Slowenien, und von Christophe Poirel, Direktor für Menschenrechte beim Europarat, sowie von Mitgliedern der aus prominenten Persönlichkeiten im Bereich der Justiz bestehenden Jury des Wettbewerbs (online und persönlich) überreicht. Die Veranstaltung wurde auf Einladung des slowenischen Obersten Gerichts, dem Gewinner der vorherigen Ausgabe des Preises (2019), organisiert.
Das Projekt „Vereinfachte Einreichung von Beschwerden im Krankenhaus für Opfer häuslicher Gewalt“ ermöglicht es den ermittelnden Behörden, Beschwerden von Opfern häuslicher Gewalt direkt in medizinischen Einrichtungen zu erhalten. Dieses System stärkt den Schutz von Opfern, indem ihnen ein einfaches Verfahren angeboten wird, durch das sie in der Lage sind, zu dem Zeitpunkt, zu dem die Gewalttat gemeldet wird, und an demselben Ort eine Klage einzubringen. Das System soll auf ganz Frankreich ausgeweitet werden.
Besondere Anerkennungen erhielten auch die folgenden Projekte:
- Ein virtuelles Quiz mit dem Titel „Court battle“ und spezielle Lernwebsites für Primar- und Sekundarschulen, die aus verschiedenen thematischen Modulen bestehen, darunter eine Sitzung zur Prozesssimulation, Dänemark, Gerichtsverwaltung;
- Umsetzung, Entwicklung und Stärkung des öffentlichen Justizzentrums der Region Odessa, Ukraine, Bezirksgericht Kiew in Odessa [Link zum Video].
Die Vertreterinnen und Vertreter der ausgezeichneten Initiativen sind eingeladen, ihr Projekt bei der Plenarsitzung der CEPEJ Anfang Dezember vorzustellen.