Zurück GRETA veröffentlicht dritten Bericht über Andorra

GRETA veröffentlicht dritten Bericht über Andorra

Andorra hat seinen gesetzlichen, institutionellen und strategischen Rahmen zur Bekämpfung von Menschenhandel weiter ausgebaut, sollte jedoch zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Opfer zu identifizieren: So lautet ein Ergebnis des heute veröffentlichten Berichts der Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA).

In ihrem dritten Bericht über die Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels durch Andorra bewertet die GRETA positiv, dass 2021 ein Strategischer Leitfaden zur Bekämpfung von Menschenhandel verabschiedet wurde. Die Ausweitung des Straftatbestands des Menschenhandels auf Situationen wie Zwangsarbeit, Zwangsdienstleistungen und erzwungenes Betteln stellt ebenfalls einen Fortschritt dar. Die GRETA begrüßt außerdem die Einführung einer Verordnung im Jahr 2021, die den Opfern von Menschenhandel unabhängig von ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation das Recht auf kostenlosen Rechtsbeistand garantiert, sowie die Annahme einer speziellen gesetzlichen Bestimmung über die Nichtbestrafung von Menschenhandelsopfern.

Zum ersten Mal seit Inkrafttreten der Konvention in Andorra im Jahr 2011 wurde 2021 in dem Land ein mutmaßliches Opfer von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung identifiziert. Zwar wurde die Einstufung als Menschenhandel von den Gerichten in diesem Fall letztlich nicht übernommen, die GRETA begrüßt jedoch die Bemühungen der Behörden, die betroffene Person als Opfer von Menschenhandel zu behandeln und den Fall vor Gericht zu bringen.

Der Bericht stellt fest, dass aufgrund der großen Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften die Gefahr der Ausbeutung zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft besteht, insbesondere in den Bereichen Hausarbeit, Saisonarbeit, Baugewerbe und Landwirtschaft. Ebenso seien die Behörden achtsam auf mögliche Fälle von Menschenhandel zum Zwecke der Zwangskriminalität.


 Pressemitteilung
Andorra: Expertengruppe des Europarates begrüßt Fortschritt bei Maßnahmen gegen Menschenhandel, fordern jedoch bessere Identifizierung der Opfer [EN]

 

Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) Straßburg 31. Januar 2024
  • Diminuer la taille du texte
  • Augmenter la taille du texte
  • Imprimer la page