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Neuer Bericht des Europarates zum Geschichtsunterricht: Herausforderungen durch begrenzte Zeit, überfrachtete Lehrpläne und Druck auf Lehrkräfte

Im ersten Gesamtbericht der Beobachtungsstelle des Europarates für den Geschichtsunterricht in Europa (OHTE), der heute in Straßburg veröffentlicht wurde, werden die Bedenken der Lehrkräfte hervorgehoben, dass überfrachtete Lehrpläne und Druck auf Lehrkräfte die größten Hindernisse für den Geschichtsunterricht in Europa sind. Der bei der dritten Jahreskonferenz der OHTE zum Thema „Geschichtsunterricht: Friedensunterricht?“ vorgestellte Bericht liefert einen klaren Überblick darüber, wie Geschichte in den sechzehn OHTE-Mitgliedsländern (*) sowie dem Beobachterstaat Ukraine gelehrt wird. Er behandelt Themen wie formale Aspekte von Lehrplänen und Unterrichtspraxis; Herausforderungen, mit denen Lehrkräfte konfrontiert sind; den Platz der Geschichte in Bildungssystemen; Lehrbücher und andere Lehrmaterialien; Dynamik im Unterricht; Lernergebnisse und Leistungsbeurteilungen der Schülerinnen und Schüler.

Der Stellvertretende Generalsekretär, Bjørn Berge, begrüßte die Arbeit der Beobachtungsstelle als die jüngste Innovation der Normen des Europarates, durch die Geschichte auf eine Weise gelehrt werden soll, die Bürgerinnen und Bürger mit Vertrauen in ihre Demokratie und mit den für das Verständnis und die Verteidigung ihrer demokratischen Kultur erforderlichen Fähigkeiten ausrüstet. „Die Beobachtungsstelle für den Geschichtsunterricht in Europa bringt Regierungen und Fachleute aus allen Mitgliedsstaaten zusammen, um eine gemeinsame Einigung über Fakten zu erzielen und zur Achtung verschiedener Sichtweisen beizutragen, was entscheidend für die Versöhnung mit der Vergangenheit ist. Sie ist ein perfektes Beispiel für die Weiterentwicklung unseres Ansatzes und wird noch stärker werden, wenn sich weitere Mitgliedsstaaten dazu entscheiden, ihr beizutreten“, erklärte er.

Der Vorstandsvorsitzende der OHTE, Alain Lamassoure, unterstrich die Bedeutung der Arbeit der Beobachtungsstelle. „Wir wenden uns der Geschichte zu, um die Gegenwart zu verstehen, und auch, wie sie die Zukunft beeinflussen kann. Doch Geschichte kann auch manipuliert werden, mit schwerwiegenden Folgen für die Menschenrechte und die Demokratie. Heutzutage müssen wir uns fragen: Wie sind junge Menschen in Europa darauf vorbereitet, etwas über ihre eigene Herkunftsgeschichte zu hören? Die Beobachtungsstelle ist entstanden, weil jedes Land wissen muss, wie auf neue Gegebenheiten zu reagieren ist, auf den stetigen Fluss der Veränderungen in einer komplexen Welt“, sagte er.

Die 15 wichtigsten Ergebnisse des Berichts (Zusammenfassung) zeigen, dass Geschichte von der Grundschule an gelehrt wird und dass Geschichtsunterricht in den meisten Staaten auch Unterricht über Minderheiten umfasst, doch weniger als die Hälfte erwähnt explizit die europäische Dimension.

(*) Vom Bericht erfasste Mitgliedsstaaten der Beobachtungsstelle (16): Albanien, Andorra, Armenien, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Luxemburg, Malta, Nordmazedonien, Portugal, Serbien, Slowenien, Spanien, Türkei und Zypern.


 Pressemitteilung
Neuer Bericht des Europarates zum Geschichtsunterricht: Herausforderungen durch begrenzte Zeit, überfrachtete Lehrpläne und Druck auf Lehrkräfte [EN]

Beobachtungsstelle für den Geschichtsunterricht in Europa (OHTE) Straßburg 30. November 2023
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