Tim Eicke, Richter für das Vereinigte Königreich am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wird die jährliche Eröffnungsvorlesung der Rechtsabteilung des Londoner Goldsmiths-College zum Thema „Menschenrechte und Klimawandel: Welche Rolle spielt die Europäische Menschenrechtskonvention?“ halten (Online-Veranstaltung am Dienstag, den 2. März 2021 ab 18:30 Uhr MEZ).
Mehrere bedeutende Fälle mit Bezug zum Klimawandel sind derzeit vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg anhängig oder wurden unlängst vor innerstaatlichen Gerichten abgeschlossen – oftmals zumindest teilweise auf der Grundlage der Menschenrechtskonvention.
Eicke wird die Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs als Forum für Rechtsstreitigkeiten zum Thema Klimawandel diskutieren, unter Berücksichtigung der in der Konvention verankerten Rechte, der Rechtsprechung des Straßburger Gerichtshofs, der hohen Anforderungen des Menschenrechtskonventionssystems und des besonderen Charakters der Entscheidungsfindung im Klimabereich.
Auch wenn die Europäische Menschenrechtskonvention nicht ausdrücklich das Recht auf eine gesunde Umwelt enthält, hat der Europäische Menschenrechtsgerichtshof bisher Urteile in rund 300 Fällen mit Umweltbezug erlassen, was in zahlreichen Mitgliedsstaaten des Europarates zu einer erheblichen Veränderung in Politik und Praxis führte.
„Goldsmiths Law“ ist eine Abteilung des zur Universität London gehörenden „Goldsmiths-College“.