Laut einem neuen Folgebericht des Organs zur Bekämpfung von Geldwäsche MONEYVAL hat Ungarn die Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verbessert und gute Fortschritte beim Konformitätsgrad in Bezug auf die Normen der FATF (Arbeitsgruppe „Finanzielle Maßnahmen gegen die Geldwäsche“) gezeigt. Die von den Behörden ergriffenen positiven Maßnahmen haben zu einer Heraufstufung Ungarns von „teilweise konform“ auf „weitgehend konform“ in den drei Bereichen der Korrespondenzbankbeziehungen, internen Kontrollen in Finanzinstituten sowie der Transparenz und der tatsächlichen wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse bei juristischen Personen geführt.
Im Mittelpunkt der Überprüfung standen Ungarns verbesserte Anforderungen an die Sorgfaltspflicht bei Korrespondenzbankbeziehungen, Verpflichtungen von Finanzkonzernen und das Handelsregister. MONEYVAL untersuchte eine Reihe legislativer, regulatorischer und institutioneller Maßnahmen, die von Ungarn in diesen Bereichen eingeführt wurden. Allerdings bewertete das Organ aufgrund seiner verfahrensrechtlichen Beschränkungen nicht, in welchem Umfang sie tatsächlich in die Praxis umgesetzt wurden.
Insgesamt ist es Ungarn gelungen, die allgemeine Erwartung von MONEYVAL zu erfüllen, wonach die Länder die meisten – wenn nicht alle – formalen Konformitätsmängel innerhalb von fünf Jahren nach der Verabschiedung des gegenseitigen Beurteilungsberichts behoben haben müssen. Das Rechtssystem erreichte vollständige Konformität mit fünf der 40 FATF-Empfehlungen, welche die internationale Norm im Bereich Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bilden. In Ungarn bleiben geringfügige Mängel bei der Umsetzung der 32 Empfehlungen bestehen, bei denen das Land mit „weitgehend konform“ beurteilt wurde. Die Umsetzung dreier Empfehlungen (zu gemeinnützigen Organisationen, neuen Technologien, Bargeldkurieren) ist weiterhin „teilweise konform“. Eine Bewertung als „nicht konform“ besteht für das Land nicht. Auf Ungarn wird weiter das verstärkte Prüfverfahren angewandt, das Land wird MONEYVAL weiterhin über den Fortschritt bei der Stärkung der Umsetzung der Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung berichten. Den nächsten Fortschrittsbericht muss Ungarn in zwei Jahren vorlegen.