„Wenn Familien nach Unterstützung für ihre Kinder suchen, kommt es ihnen häufig so vor, als müssten sie sich in einem Labyrinth zurechtfinden und befänden sie sich in einer Sackgasse, als müssten sie ihre Geschichte jedes Mal neu erzählen und die Arbeit von Fachleuten koordinieren, die sie bisweilen nicht ganz verstehen“, so der isländische Minister für Soziales und Kinderfragen, Ásmundur Einar Daðason, in einer Rede vor dem Lenkungsausschuss des Europarates für Kinderrechte (CDENF). Er erläuterte die Überlegungen, die vor Kurzem in Island dazu geführt haben, dass zwei gesetzliche und politische Initiativen verabschiedet und gestartet wurden: das Gesetz zur Integration von Dienstleistungen für das Kindeswohl und das Gesetz zur Einführung eines Kindeswohl-Dashboards.
Das neue System, in dessen Mittelpunkt das Kindeswohl steht, sieht vor, dass Kinder, besonders aus benachteiligten Gruppen, und ihre Angehörigen oder Betreuungspersonen ungehinderten Zugang zu Unterstützungsdiensten haben und auf diesem Weg von einem Koordinator bzw. einer Koordinatorin begleitet werden. Zudem wurde ein Monitoring-System eingeführt, in dem die nationale Aufsichtsbehörde die Kontrolle mithilfe eines „Kindeswohl-Dashboards und -Index“ gewährleistet.
„Die Umsetzung der Gesetze erfordert die deutliche Steigerung der Investitionen der Regierung in Dienstleistungen für Kinder und Familien“, erklärte Daðason. „Eine monetäre und wirtschaftliche Bewertung der Folgen der praktischen Umsetzung der Gesetze ergab allerdings, dass sich die Investition mehr als jede andere – sei es in innovative Technik oder in große Wasserkraftwerke – bezahlt machen wird.“