Im Jahr 2022, seit dem Beginn des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine, wurden mindestens 12 Journalistinnen und Journalisten und Medienschaffende bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit getötet und 21 weitere verletzt. Dieser Krieg findet vor dem Hintergrund einer fortwährenden Schwächung der Pressefreiheit in ganz Europa statt, die durch einen erheblichen Anstieg der Anzahl der inhaftierten Journalistinnen und Journalisten gekennzeichnet ist, so der Jahresbericht für 2023 der Partnerorganisationen der Plattform des Europarates zur Förderung des Schutzes des Journalismus und der Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten.
In dem unter dem Titel „Der Krieg in Europa und der Kampf für das Recht auf Berichterstattung“ veröffentlichten Bericht werden in dem Bericht die größten Bedrohungen für die Medienfreiheit in Europa untersucht und Empfehlungen zu erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation an den Europarat, die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten gerichtet. Im Laufe des Jahres 2022 veröffentlichte die Plattform 289 Warnungen in Bezug auf ernste Bedrohungen oder Angriffe auf die Medienfreiheit in 37 Staaten, wo Journalistinnen und Journalisten ermordet, inhaftiert, angegriffen, gerichtlich schikaniert und Verleumdungskampagnen ausgesetzt waren. Diese Zahl umfasst auch Warnungen, die Russland betreffen, da die Partnerorganisationen beschlossen haben, den Stand der Medienfreiheit und Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Russland nach dem Ausschluss des Landes aus dem Europarat im März 2022 weiterhin zu überwachen.
Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić begrüßte die Veröffentlichung des Berichts und erklärte: „In den vergangenen Jahren waren wir Zeugen einer beunruhigenden Zunahme von Angriffen auf und Drohungen gegen Journalistinnen und Journalisten. Im Zusammenhang mit der russischen Aggression gegen die Ukraine haben viele von ihnen bei der Ausübung des Rechts auf Berichterstattung Mut bewiesen und einige mit ihrem Leben bezahlt. Die Tatsache, dass viele dieser Angriffe straflos bleiben, bedroht die Grundfesten unserer Gesellschaften. Ich fordere die Mitgliedsstaaten dazu auf, dieses Problem ernst zu nehmen und die Rechte von Journalistinnen und Journalisten uneingeschränkt zu achten und zu schützen, ihre Sicherheit zu gewährleisten, ihre Quellen zu schützen und Zensur und andere Formen des Eingriffs in ihre Arbeit zu verhindern.“