Bei einem zweitägigen Forum in Mexiko-Stadt, das gemeinsam von der Plattform des Europarates für Drogenpolitik, der Pompidou-Gruppe, veranstaltet wurde, kamen Vertreterinnen und Vertreter aus der ganzen Welt zusammen, um die Politik gegen Bedrohungen durch den Drogenhandel zu koordinieren, die online auf junge Menschen abzielen.
Mexiko, das seit 2017 Mitglied der 41 Staaten zählenden Pompidou-Gruppe ist, hat das Forum, das vom mexikanischen Außenministerium mitorganisiert wurde, im mexikanischen Ministerium für Sicherheit und Bürgerschutz ausgerichtet, unter Beteiligung der Interamerikanischen Kommission zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs (CICAD) der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).
Eine neu entstehende Bedrohung, die erörtert wurde, ist die zunehmende Nutzung von Online-Gaming-Plattformen durch Drogenhändler, um junge Menschen für den illegalen Drogenhandel anzuwerben.
Der Stellvertretende Exekutivsekretär der Pompidou-Gruppe, Thomas Kattau, erklärte, dass Mexiko das erste Land gewesen sei, das diesen neuen Trend entdeckt hat. Während das Darknet bei den Drogenkartellen an Beliebtheit verliere – weil die Behörden bei seiner Überwachung effektiver geworden sind –, würden nun Online-Videospiele und Soziale Netzwerke genutzt, um junge Menschen in den illegalen Drogenhandel zu locken, da diese Spieleplattformen nicht gut überwacht werden. Jede Person könne eine virtuelle Beziehung zu jedem anderen Spieler oder jeder anderen Spielerin aufbauen, was es den Drogenhändlern ermögliche, jungen Spielerinnen und Spielern über Emoticons zu begegnen, so Kattau. Obgleich alle jungen Menschen gefährdet seien, könnten junge Heranwachsende, insbesondere jene aus ärmeren Verhältnissen, zum illegalen Drogenhandel angestiftet werden.
Rosa Icela Rodríguez, Sekretärin im mexikanischen Ministerium für Sicherheit und Bürgerschutz, lenkte die Aufmerksamkeit auf die möglichen Zielscheiben: Rund 72 % der Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 11 surfen im Netz, bei den 12- bis 17-Jährigen sind es 92 % und bei den 19- bis 24-Jährigen 95 %. „Die mexikanische Regierung hat die Einführung von Präventionsstrategien für junge Menschen zur Priorität erklärt“, sagte sie, „deshalb halten wir dieses Forum ab.“
In ihren Eröffnungsreden begrüßten die Hauptteilnehmenden die internationale Zusammenarbeit, die durch das Forum gefördert wird, um Bedrohungen für junge Menschen zu begegnen, darunter Alejandro Celorio Alcántara, Hauptrechtsberater im mexikanischen Außenministerium, und Angela Crowdy, Stellvertretende Exekutivsekretärin der CICAD.