Die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, hat die folgende Erklärung abgegeben:
„Während wir am 8. April den Internationalen Tag der Roma begehen, bleibt der Europarat entschlossen, Antiziganismus und Diskriminierung gegenüber Roma und Fahrenden zu bekämpfen.
Sei es in der Schule oder am Arbeitsplatz, viele Roma und Fahrende unterschiedlicher Herkunft sind mit intersektioneller Diskriminierung konfrontiert und stoßen auf soziale Hemmnisse und Vorurteile, welche die Ausübung ihrer Rechte und ihre wirksame Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben erschweren. Wenn die öffentliche Politik derartige Faktoren nicht berücksichtigt, sind diese Gruppen noch gefährdeter.
Unsere Organisation befasst sich mittels ihrer Monitoring-Organe und durch die Unterstützung der Mitgliedsstaaten mit diesen Problemen und der Europarat ist entschlossen, auf seinen langjährigen Bemühungen aufzubauen, indem er neue Normen zur Beseitigung der Hindernisse und zur Förderung der Vielfalt entwickelt.
Die Bildungseinrichtungen können ein Ausgangspunkt für Antiziganismus sein, beispielsweise wenn Roma und Fahrende mit Segregation in den Schulen konfrontiert sind. Um dagegen vorzugehen und zu ihrer Integration beizutragen, wurde in der vergangenen Woche auf dem gesamten Kontinent ein Europaratsprogramm in den Schulen gestartet. Das Ministerkomitee hat vor Kurzem eine Empfehlung an unsere Mitgliedsstaaten über die Teilhabe junger Roma verabschiedet und zwei weitere Normen werden erwartet: eine zu jungen Menschen, die nationalen Minderheiten angehören, und eine zu Frauen und Mädchen aus der Gemeinschaft der Roma und Fahrenden. Fragen zur Gleichstellung der Geschlechter werden zudem in den Strategischen Aktionsplan für Roma und Fahrende (2020–2025) aufgenommen.
Bereichsübergreifende Themen sollten interdisziplinär behandelt werden. Die Geschichte, Kultur und Identität der Roma sind mit der europäischen Gesellschaft untrennbar verbunden. Die Roma leisten nicht nur einen Beitrag zu Europa, sondern sind Teil unseres modernen Kontinents und sollten anerkannt werden. Wir müssen die Vielfalt achten, damit jedes Leben entsprechend gewürdigt wird. Dazu dienen die Menschenrechte.“