Zurück Internationaler Tag der Roma: An die Geschichte erinnern, um eine bessere Zukunft zu sichern

Erklärung der Generalsekretärin des Europarates
Internationaler Tag der Roma: An die Geschichte erinnern, um eine bessere Zukunft zu sichern

Eine Gemeinschaft, die sich ihrer Geschichte und Kultur bewusst ist, ist eher in der Lage, vertrauensvoll in die Gegenwart und Zukunft zu blicken. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrung durch meine Tätigkeit als Generalsekretärin kann ich sagen, dass ich beeindruckt bin vom Engagement der Roma-Jugendlichen: Sie setzen sich für die Errichtung nationaler und internationaler Organisationen und Netze ein, knüpfen Kontakte in unseren Mitgliedsstaaten und rufen uns alle in vorbildlicher Weise dazu auf, die Opfer des Holocausts unter den Roma und den Widerstand der Roma anzuerkennen und nicht zu vergessen.

In den 1930er- und 1940er-Jahren sollten Roma und Fahrende vernichtet werden. Vom Baltikum bis zum Balkan fielen Hunderttausende dem Faschismus zum Opfer. In Deutschland überlebten nur ein paar Tausend Sinti und Roma den Holocaust und die Konzentrationslager. Dennoch wurde die Frage der Massentötung von Roma bei den Nürnberger Prozessen nicht einmal aufgeworfen.

Die vom Europarat von 7. bis 9. April veranstaltete Online-Konferenz zum Thema „Roma-Jugend: Gemeinsam für Emanzipation und Ermächtigung. Die Rolle der Geschichte bei der Teilhabe und Inklusion von jungen Roma“ trägt zu unserem kollektiven Gedächtnis bei. In der Tat zählen der Unterricht der Geschichte der Roma und Fahrenden und das Gedenken an den Holocaust an den Roma zu den Prioritäten des aktuellen Strategischen Aktionsplans des Europarates zur Inklusion von Roma und Fahrenden (2020–2025).

Die Ziele der dreitägigen Konferenz in Englisch, Französisch und Romani, die im Rahmen des deutschen Vorsitzes im Ministerkomitee unter anderem von der Jugendabteilung und dem Team Roma und Fahrende des Europarates organisiert wurde, sind ebenso ehrgeizig wie entscheidend.

Nehmen wir den Internationalen Tag der Roma zum Anlass, um uns für die Anerkennung der Geschichte und die Lösung aktueller Probleme zu engagieren. Wenn wir an diesen beiden Fronten arbeiten, können wir auf eine bessere Zukunft für die Roma und Fahrenden Europas und damit für ganz Europa hoffen.


 Pressemitteilung
Internationaler Tag der Roma: An die Geschichte erinnern, um eine bessere Zukunft zu sichern [EN]


 Roma-Jugend: Gemeinsam für Emanzipation und Ermächtigung [EN]

Generalsekretärin Strassburg 7. April 2021
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