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Kommissar Muižnieks in Skopje: Zum Aufbau von sozialem Zusammenhalt sind Investitionen in Bildung und Spracherwerb nötig

„Die mazedonischen Behörden sollten Maßnahmen zur Förderung des Austausches und des gegenseitigen Verständnisses zwischen den ethnischen Gemeinschaften sowie zur Unterstützung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei gleichzeitigem Schutz der Vielfalt umsetzen“, erklärte der Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muižnieks, im Anschluss an einen fünftägigen Follow-up-Besuch in der „ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien“ vom 29. Januar bis 2. Februar.

Das Friedensabkommen, durch das 2001 ein ethnischer Konflikt beendet wurde, hat zwar zu Veränderungen geführt, etwa in den Bereichen der gleichberechtigten Vertretung der Gemeinschaften in öffentlichen Einrichtungen, der Dezentralisierung und des Sprachengebrauchs. Dennoch wurde kein sozialer Zusammenhalt erreicht. „Die mazedonische Gesellschaft ist entlang ethnischer und sprachlicher Trennlinien weiterhin tief gespalten und es ist höchste Zeit, dass die politische Führung eine Integrationsstrategie entwickelt, um diese Spaltungen zu überwinden“, so Kommissar Muižnieks.

Der Kommissar zeigte sich insbesondere besorgt über die zunehmende Trennung zwischen ethnisch mazedonischen und ethnisch albanischen Kindern, die wenig Gelegenheit haben, einander zu treffen und miteinander zu lernen und zu spielen, da das Bildungssystem nach Unterrichtssprachen getrennt ist. Diese Trennung erzeugt Misstrauen, Stereotype und Vorurteile. Der Kommissar besuchte zwei Schulen in Tetovo und eine in der Opština Šuto Orizari in Skopje. Er nahm mit Interesse zur Kenntnis, dass in einigen Schulen Projekte umgesetzt werden, die es den Kindern ermöglichen, bei gemeinsamen außerschulischen Aktivitäten miteinander in Kontakt zu kommen. Der Kommissar ermutigte die Behörden, diese Projekte fortzusetzen, und forderte sie außerdem dringend dazu auf, eine systematischere und langfristigere Politik zur Vermeidung der Trennung von Kindern verschiedener ethnischer Gemeinschaften im Bildungssystem zu entwickeln. Darüber hinaus ersuchte er die Behörden nachdrücklich, Möglichkeiten zu fördern, dass alle Kinder vom frühen Kindesalter an Mazedonisch lernen können sowie Albanisch und andere Minderheitensprachen in Gebieten, in denen diese Gemeinschaften entsprechend stark vertreten sind.

„Kinder sind die Zukunft und es ist in einer multiethnischen Gesellschaft entscheidend, ihnen die Möglichkeit und die Fähigkeiten zu geben, gegenseitiges Verständnis, Respekt und Toleranz aufzubauen. Anstatt sie voneinander zu trennen, sollte das Bildungssystem ein Umfeld für sie schaffen, das den Austausch ermöglicht und fördert“, sagte der Kommissar. „Inklusive und integrative Bildung ist kein utopisches Ziel. Die zentralen und kommunalen Behörden sollten ein solches Bildungssystem unterstützen, auch durch angemessene Kontakte mit den Eltern und Gemeinschaften, sodass die Kinder aller ethnischen Gruppen sowie Kinder mit Behinderung die Möglichkeit haben, einander zu treffen und von- und miteinander zu lernen.“

Vollständiger Artikel auf Englisch  – Kommissar Muižnieks in Skopje: Zum Aufbau von sozialem Zusammenhalt sind Investitionen in Bildung und Spracherwerb nötig

Menschenrechtskommissar Skopje 2. Februar 2018
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