„Ich bin tief besorgt über die anhaltende soziale Ausgrenzung und Diskriminierung, unter denen die Traveller in Irland leiden“, erklärte heute der Menschenrechtskommissar des Europarates, Nils Muižnieks, am Ende eines dreitägigen Besuchs in dem Land. Da die Traveller auf stark überproportionale Weise von den durch die Austeritätspolitik bedingten Haushaltskürzungen betroffen sind, müssen der Gemeinschaft dem Kommissar zufolge dringend neue Investitionen zugutekommen. „Ich begrüße die Signale sehr, wonach die Traveller in Irland bald als ethnische Gruppe anerkannt werden. Auf diese Anerkennung wartet die Gemeinschaft schon lange Zeit.“ In Kombination mit konkreten politischen Maßnahmen und wirksamer Einbindung der Traveller selbst kann die Anerkennung ein neuer Impuls für die Bekämpfung der groben Ungleichheiten sein, denen die Angehörigen der Gemeinschaft im Wohnungs-, Gesundheits- und Bildungsbereich und überhaupt in jedem Lebensbereich weiterhin ausgesetzt sind.
Bezug nehmend auf den tragischen Brand, durch den vor einem Jahr zehn Menschen, darunter Kinder, auf einem temporären Traveller-Stellplatz ums Leben kamen, betonte Muižnieks, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die unzureichende Bereitstellung geeigneter Unterkünfte für Traveller, die unangemessenen Zustände auf zahlreichen Traveller-Stellplätzen und die mangelhaften Garantien zum Schutz gegen Zwangsräumungen zu beheben. Da die innerstaatlichen Behörden Maßnahmen gegen die allgemeine Wohnungsnot in Irland treffen, sollten sie auch sicherstellen, dass die Lokalbehörden die vom Staat zugewiesenen Gelder für Unterkünfte aufwenden, die den besonderen Bedürfnissen der Traveller entsprechen. „Ich habe festgestellt, dass in einigen Fällen eine geringe Investition und bessere Kommunikation viel bewirken können, um die grundlegenden Menschenrechte und die Würde der Angehörigen der Traveller-Gemeinschaft zu gewährleisten“, so der Kommissar nach dem Besuch zweier Traveller-Stellplätze in der Region Dublin.
Pressemitteilung Irland: Gleichstellung von Travellern und Frauen fördern [EN]