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Italien: Frauen müssen besser vor Gewalt geschützt werden

Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (GREVIO) fordert in einem neuen Bericht die italienischen Behörden dringend dazu auf, Frauen besser vor Gewalt zu schützen. Zwar werden in dem Bericht einige innovative Gesetze positiv hervorgehoben (besonders im Hinblick auf Nachstellung [„Stalking“], die Möglichkeit bezahlten Sonderurlaubs für Gewaltopfer und die Unterstützung für die Waisen von Opfern), gleichwohl besteht der GREVIO zufolge noch Handlungsbedarf.

In dem Bericht wird bewertet, inwieweit Italien das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt („Istanbul-Konvention“) umsetzt.

Es sei einiger Fortschritt bei der Förderung der Frauenrechte erzielt worden, stellt die GREVIO fest, sie bedauert aber, dass die Anstrengungen zur Verbesserung der Gleichstellung der Geschlechter in Italien auf Widerstand stoßen. Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen auf die Tendenz, Geschlechtergleichstellung neu zu interpretieren und auszurichten, und zwar im Bereich der Familien- und Mutterschutzpolitik.

Im Hinblick auf den Schutz und die Unterstützung der Opfer sollten die Behörden laut dem Bericht dringend eine geeignete Finanzierung gewährleisten und einen koordinierten, behördenübergreifenden Ansatz für die Bekämpfung von Gewalt entwickeln, der auch die Lokalbehörden und alle relevanten Akteure umfasst, insbesondere Frauenorganisationen, die Opfern Unterkünfte bereitstellen. Außerdem sind dringende Maßnahmen nötig, um die spezielle Unterstützung von Opfern sexualisierter Gewalt auszuweiten und zu verbessern (in Form von Krisenzentren für Opfer von Vergewaltigung und anderer sexualisierter Gewalt).

Expertengruppe für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (GREVIO) Straßburg 13. Januar 2020
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