Die Sonderbeauftragte der Generalsekretärin für Migration und Flüchtlinge (SRSG) hat ihren Informationsbesuch in der Republik Moldau (13. - 15. Juni 2022) beendet. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen des Schutzes der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge ist im Vergleich zu dem massiven Ansturm zu Beginn des Kriegs in der Ukraine zurückgegangen, aber die jetzt ankommenden Flüchtlinge befinden sich in einer prekäreren Lage und werden voraussichtlich auch länger bleiben. Von den fast 500 000 Flüchtlingen, die die ukrainische Grenze überschritten haben, halten sich aktuell rund 80 000 Menschen in der Republik Moldau auf, die Hälfte davon Kinder. Rund 90% dieser Flüchtlinge sind bei mehr als zehntausend ortsansässigen Familien untergebracht.
„Die Zivilgesellschaft, örtliche Gemeinschaften und staatliche Behörden unternehmen außerordentliche Anstrengungen, um die Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. Großes Augenmerk gilt dabei dem Schutz der Menschenrechte dieser Personengruppe. Auch wenn noch keine Gewissheit über die Dauer des Aufenthalts dieser Menschen besteht, werden doch mehr Personal, Mittel und Know-how benötigt, um langfristige Lösungen für die derzeit in der Ukraine anwesenden Frauen, Kinder, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Manche der vorhandenen Einrichtungen sind nicht dafür gedacht, Flüchtlinge über einen längeren Zeitraum aufzunehmen”, stellte die Sonderbeauftragte zur Lage fest.
Am Grenzübergang Palanca zur Ukraine und im Moldexpo-Unterkunftszentrum für Flüchtlinge konnte die Sonderbeauftragte mit Flüchtlingen sprechen, die alle ihrer Dankbarkeit für die entgegengebrachte Gastfreundschaft Ausdruck verliehen, gleichzeitig aber klar betonten, so rasch wie möglich wieder nach Hause zurückkehren zu wollen. Im Augenblick geht der Trend dahin, dass etwas mehr Menschen in die Ukraine zurückkehren als von dort einreisen.