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Moldau sollte Zugang zur Justiz für Menschenhandelsopfer verbessern

Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) hat die Republik Moldau dringend aufgefordert, Menschenhandelsopfern den Zugang zur Justiz zu garantieren, indem sichergestellt wird, dass sie frühzeitig spezifische Unterstützung und Prozesskostenhilfe erhalten sowie Informationen über ihren Entschädigungsanspruch und Schutz vor Einschüchterungen während oder nach den Ermittlungen und Gerichtsverfahren. In einem heute veröffentlichten Bericht bewertet die GRETA die Fortschritte, die das Land bei der Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels seit 2016 erzielt hat – als sie ihre vorige Bewertung vornahm –, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Zugang zur Justiz und wirksamen Rechtsbehelfen liegt.

Die GRETA äußert sich besorgt über die negativen Auswirkungen langwieriger Gerichtsverfahren auf die Opfer und den Ausgang der Strafverfolgung und ruft die Behörden dazu auf, dafür zu sorgen, dass die Länge der Gerichtsverfahren in Menschenhandelsfällen angemessen ist. Laut dem Bericht sollten die moldauischen Behörden zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Fälle von Menschenhandel unverzüglich untersucht und erfolgreich strafrechtlich verfolgt werden und wirksame, verhältnismäßige und abschreckende Strafmaßnahmen zur Folge haben. Darüber hinaus sollten die Behörden Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass Menschenhandelsopfer während der Ermittlung und des Gerichtsverfahrens eingeschüchtert werden, insbesondere durch die Praxis des Kreuzverhörs von Opfern und Beschuldigten.

Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft hat sich als Hauptform der Ausbeutung in der Republik Moldau erwiesen, sie betrifft im Jahr 2019 66 % der Opfer, gefolgt von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Laut den offiziellen Statistiken wurden in der Republik Moldau von 2015 bis 2019 1.496 Personen als Opfer von Menschenhandel identifiziert. 47 % von ihnen waren Frauen und 21 % Kinder. Das wichtigste Zielland für moldauische Opfer war die Russische Föderation, gefolgt von der Slowakischen Republik, Spanien, Irland, Portugal und der Türkei. Ein Viertel wurde innerhalb der Republik Moldau Opfer von Menschenhandel.


 Pressemitteilung
Republik Moldau sollte Zugang zur Justiz für Menschenhandelsopfer verbessern [EN]

Expertengruppe für die Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) Strassburg 3. Dezember 2020
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