Das Ministerkomitee des Europarates hat Empfehlungen an die Niederlande und an Slowenien verabschiedet, die auf den Bewertungsberichten des Sachverständigenausschusses der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen (ECRML) beruhen.
In den Niederlanden sind Friesisch, Jiddisch, Limburgisch, Niedersächsisch und Romanes durch die Charta geschützt, doch nur für Friesisch sind die Zentralregierung und die Provinzbehörden gemeinsam verantwortlich. Zu den vorrangigen Empfehlungen an die Niederlande zählen die Stärkung des Unterrichts von und auf Friesisch auf allen Stufen des Bildungssystems, strukturierte Maßnahmen für Romanes und Jiddisch sowie die Weiterentwicklung von Limburgisch und Niedersächsisch als reguläre Schulfächer (siehe die Empfehlungen und den Bewertungsbericht über die Niederlande).
Die in Slowenien von der Charta geschützten Sprachen sind Italienisch und Ungarisch, die in bestimmten Gebieten als kooffizielle Amtsprachen einen hohen Schutzstatus genießen, sowie Deutsch, Kroatisch, Romanes und Serbisch. Eine der vorrangigen Empfehlungen an die slowenischen Behörden lautet, Deutsch, Kroatisch und Serbisch als traditionell in dem Land gebrauchte Minderheitensprachen anzuerkennen, um ihren Schutz gemäß der Charta zu fördern. Darüber hinaus wird in dem Bericht empfohlen, den Unterricht der Sprache und der Kultur der Roma weiterzuentwickeln, ausreichende Ressourcen für die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen in italienischer und ungarischer Sprache zu gewährleisten und die Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für Regional- und Minderheitensprachen im Bildungswesen und in den Medien zu verstärken (siehe die Empfehlungen und den Bewertungsbericht über Slowenien).
Das Ministerkomitee nahm zudem einen Bewertungsbericht über die Umsetzung der Empfehlungen zur unverzüglichen Umsetzung zur Kenntnis, welche der Sachverständigenausschusses der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen 2019 an die Behörden der Tschechischen Republik gerichtet hatte.