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Neue Europaratsinitiative gegen Sexismus

Das Ministerkomitee des Europarates hat im März 2019 eine neue Empfehlung über die Prävention und Bekämpfung von Sexismus verabschiedet. Sie enthält nicht nur die erste international vereinbarte Definition des Begriffs Sexismus, sondern schlägt auch konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung dieses verbreiteten Problems vor.

Sexismus ist in allen Lebensbereichen präsent: Von Frauen, denen auf der Straße nachgepfiffen wird und die in Arbeitssitzungen ignoriert werden bis hin zu männlichen Jugendlichen, die in Videospielen mit Rollenbildern aggressiver Helden bombardiert werden. Sexistisch ist es auch, wenn Politikerinnen mit Kommentaren über die Länge ihres Rockes statt über ihren jüngsten Parlamentsbericht konfrontiert sind. Wenn sich sexistisches Verhalten über längere Zeit summiert, kann es dazu führen, dass Diskriminierung oder gar Gewalt hinnehmbar erscheinen.

Laut dem Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, „sollte niemand aufgrund des Geschlechts diskriminiert werden. Das ist ein Grundsatz, den wir in der Praxis noch lange nicht verwirklichen. Mit seinen Initiativen zur Prävention und Bekämpfung sexistischen Verhaltens möchte der Europarat gewährleisten, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleich behandelt werden.“

Sexismus ist schädlich und die Wurzel der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Er löst Gefühle der Wertlosigkeit aus und verleitet zur Selbstzensur, führt zu Verhaltensveränderung und schadet der Gesundheit. Von Sexismus sind Frauen und Mädchen in überproportionalem Ausmaß betroffen. Bestimmte Gruppen, etwa Politikerinnen, Journalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen und junge Frauen, sind dabei besonders gefährdet. Sexismus kann aber auch Männer und Jungen betreffen, wenn sie nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen. Außerdem können die Folgen von Sexismus für bestimmte Frauen und Männer aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit, des Alters, einer Behinderung, der sozialen Herkunft, der Religion, der Geschlechtsidentität, der sexuellen Orientierung oder anderer Faktoren noch verschlimmert werden.

Um diesen Fragen zu begegnen und die vollständige Umsetzung der Empfehlung zu fördern, hat der Europarat ein Video und eine eigene Website unter dem Hashtag #stopsexism und mit dem Slogan „Erkennen. Benennen. Stoppen“ veröffentlicht. Das Ziel ist, die Bevölkerung dabei zu unterstützen, sexistisches Verhalten zu erkennen und sich dagegen zu positionieren.

Diese Initiative wird vom französischen Vorsitz im Ministerkomitee gefördert. Die Ukraine hat ebenfalls finanzielle Unterstützung bereitgestellt.

Weitere Informationen über die Europaratsinitiative zur Prävention und Bekämpfung von Sexismus

Siehe Aktionsseite „Erkennen. Benennen. Stoppen.“ [EN]

 

Europarat Straßburg 16. September 2019
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