Das Ministerkomitee hat eine neue Empfehlung an die Mitgliedsstaaten gerichtet, die auf die Verbesserung der Systeme für die Meldung von Fällen von Gewalt gegen Kinder abzielt. Gewalt gegen Kinder wird häufig unzureichend erfasst und bleibt unentdeckt, gleichwohl ist sie weiterhin sehr verbreitet. Angehörige der Berufsgruppen, die mit Kindern arbeiten, sehen sich oftmals Hindernissen für die Meldung gegenüber, wenn sie auf Hinweise auf Gewalt gegen Kinder stoßen, während die Kinder häufig keinen Zugang zu sicheren, kindgerechten und zuverlässigen Beratungs- und Meldemöglichkeiten haben.
„Der Europarat wird sich auch weiterhin für die Förderung einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt gegen Kinder in seinen Mitgliedsstaaten einsetzen“, erklärte die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić. „Diese neue Empfehlung des Europarates wird unseren Mitgliedsstaaten als Leitlinie dafür dienen, wirksame Meldemechanismen zu gewährleisten, um die Kinderrechte zu wahren.“
Die Empfehlung soll die Systeme, die den Fachpersonen und Ehrenamtlichen auf innerstaatlicher Ebene zur Verfügung stehen, um jede Form von Gewalt gegen Kinder zu melden, als wesentliche Elemente der nationalen Strategien zur Bekämpfung und Prävention dieser Gewalt stärken. Das Ministerkomitee bekräftigt darin, dass die Mitgliedsstaaten durch klare Regeln die Verantwortung für das Melden von Gewalt, die Reaktion darauf und die Folgemaßnahmen festlegen sollten. Die Leitlinien im Anhang der Empfehlung enthalten darum Anleitungen für die Mitgliedsstaaten dafür, wie sie einen derartigen Rahmen etablieren sollten, insbesondere durch Schaffung eines Umfelds, das für das Melden von Gewalt gegen Kinder günstig ist, sowie durch wirksame Melde- und Nachverfolgungsverfahren.
Die vom Lenkungsausschuss des Europarates für die Rechte des Kindes (CDENF) ausgearbeitete Empfehlung ist ein Beitrag zur strategischen Ausrichtung, die in der Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes (2022–2027) verankert ist. Darin wird „ein gewaltfreies Leben für jedes Kind“ als Hauptpriorität festgelegt.