Norwegen hat heute als 43. Mitgliedsstaat des Europarates das Übereinkommen zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch („Lanzarote-Konvention“) ratifiziert. Das Übereinkommen wird in Norwegen am 1. Oktober 2018 in Kraft treten.
Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, erklärte: „Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist ein besonders abscheuliches Verbrechen, das in Europa leider nur allzu häufig vorkommt. Mit der heutigen Ratifizierung der Lanzarote-Konvention des Europarates leistet Norwegen einen Beitrag im Kampf gegen diese Vergehen. Somit haben lediglich vier Mitgliedsstaaten des Europarates – Armenien, Aserbaidschan, Irland und das Vereinigte Königreich – diesen wichtigen Vertrag, der den rechtlichen Schutz der Kinder vor Missbrauch verbessert, noch nicht ratifiziert. Ich begrüße den Schritt Norwegens und rufe die verbleibenden Länder auf, sich dieser Sache ebenfalls anzuschließen.“
Eines von fünf Kindern unter 18 Jahren erleidet in Europa sexuelle Gewalt. Die Lanzarote-Konvention verpflichtet die Staaten dazu, jede Form von an Kindern begangenen Sexualvergehen mit Strafe zu bewehren (auch wenn sie im Internet verübt werden), die Opfer zu schützen und die Täter strafrechtlich zu verfolgen. Die Vertragsparteien müssen zudem dem Übereinkommen zufolge sicherstellen, dass die Verjährungsfrist für die Einleitung der Strafverfolgung wegen an Kindern begangener Sexualstraftaten ausreichend lang ist, um die tatsächliche Einleitung der Strafverfolgung zu ermöglichen, nachdem das Opfer volljährig geworden ist.
Ein Ausschuss der Vertragsparteien, der Lanzarote-Ausschuss, überwacht die wirksame Umsetzung des Übereinkommens. Die Überwachung erfolgt in themenspezifischen Monitoring-Runden.