Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat gefordert, dass Kriegsgefangene und Zivilpersonen, die sich in russischer Gefangenschaft befinden, im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht und den internationalen Menschenrechtsnormen behandelt werden, und zugesagt, sich „bis zur Freilassung des letzten Gefangenen zu engagieren“.
Bis heute wurden insgesamt 65.956 Soldaten und Zivilpersonen als vermisst oder gefangen genommen registriert, obwohl die Zahl der Opfer in Wirklichkeit bedeutend höher sein dürfte.
Die Versammlung verabschiedete eine Entschließung und eine Empfehlung auf der Grundlage eines Berichts von Marija Mesenzewa-Fedorenko (Ukraine, EVP/CD) und erklärte, sie wolle „die Stimme der Kriegsgefangenen und der zivilen Gefangenen“ sein, die in Russland oder in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine festgehalten werden, sowie ihrer Angehörigen, um dazu beizutragen, dass ihr Leid ganz oben auf der internationalen politischen Agenda steht.
Eine Gruppe von Ukrainerinnen, deren Angehörige in Russland festgehalten werden, verfolgte die Debatte von der Besuchertribüne aus und traf den Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung, der ihnen seine volle Solidarität und Unterstützung zusicherte.
Die Versammlung wies darauf hin, dass Angehörige allzu oft keine Möglichkeit haben, Informationen über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erhalten, und forderte einen „sofortigen und ungehinderten“ Zugang des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zu allen Orten des Freiheitsentzugs.
Unter anderem begrüßte sie auch den Austausch von Gefangenen und unterstützte die Idee eines Austauschs „aller gegen alle“.