Bei einer ganztägigen Veranstaltung im Rahmen des isländischen Vorsitzes im Ministerkomitee geben der Europarat und die Europäische Union heute den Startschuss für das Projekt „All In Plus“. An der im Hybridformat abgehaltenen Veranstaltung nehmen Vertreterinnen und Vertreter öffentlicher Institutionen und der Sportbewegung sowie Forschende, Journalistinnen und Journalisten, Sportlerinnen und Sportler sowie weitere Fachleute teil. Auf die hochrangig besetzte Eröffnungssitzung folgen vier Diskussionsforen zu verschiedenen Themen, bei denen wiederkehrende Probleme diskutiert und Vorschläge und Lösungsmöglichkeiten für eine verbesserte Geschlechtergleichstellung im Sport ausgetauscht werden können.
Der Stellvertretende Generalsekretär des Europarates, Bjørn Berge, hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Damit Sport für Mädchen attraktiver wird, ist echte Veränderung nötig. Sportveranstaltungen und -stätten dürfen nicht mehr so männerdominiert und einschüchternd sein, der Antidoping-Prozess muss fairer gegenüber Sportlerinnen sein. Der Europarat arbeitet derzeit an neuen Normen für die Sicherheit, den Schutz und Dienstleistungen bei Sportveranstaltungen, die dazu beitragen sollen, dass innerstaatliche Behörden, Sportorganisationen und andere einladender werden, auch für Frauen“, so Berge.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Marja Ruotanen, Generaldirektorin des Europarates für Demokratie und Menschenwürde, Themis Christophidou, Leiterin der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission, João Paulo Correia, portugiesischer Staatssekretär für Jugend und Sport, Óskar Þór Ármannsson, Leiter der Sportabteilung im isländischen Ministerium für Bildungs- und Kinderbelange und Vertreter des Vorsitzes im Ministerkomitee.
Das Hauptziel der Veranstaltung lautet, dass die verhältnismäßige Unsichtbarkeit von Frauen im Sport, der anhaltende Mangel an Bewusstsein für das geschlechtsspezifische Ungleichgewicht im Sport und damit zusammenhängende Fragen in den Fokus gerückt werden.
Das Projekt ist in drei Säulen gegliedert:
- Datenerhebung und -analyse in sechs Schlüsselbereichen (Leadership, Coaching, Teilhabe, Medien und Kommunikation, geschlechtsspezifische Gewalt im Sport, Gleichstellungsmaßnahmen und -programme);
- Aufbau eines Online-Ressourcen-Zentrums, das Beispiele bewährter Praktiken zeigt;
- Arbeit mit Medien und durch Medien, um das Bewusstsein für das geschlechtsspezifische Ungleichgewicht im Sport zu stärken.
Im Anschluss an die Vorführung des Dokumentarfilms „A land shaped by women“ ist eine Fragestunde mit der Regisseurin des Films, der Snowboard-Weltmeisterin Anne-Flore Marxer angesetzt.
Der Europarat und die Europäische Union setzen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geschlechtergleichstellung im Sport im Rahmen des gemeinsamen Projekts „All In Plus“ (März 2023 bis März 2025) fort. Die Hochrangige Gruppe der EU für Geschlechtergleichberechtigung im Sport betonte den Erfolg des gemeinsamen Projekts der EU und des Europarates „All In“ (März 2018 bis Oktober 2019) und die Notwendigkeit, es weiterzuentwickeln und auch in Zukunft umzusetzen („Für mehr Geschlechtergleichberechtigung im Sport: Empfehlungen und Aktionsplan der Hochrangigen Gruppe für Geschlechtergleichberechtigung im Sport“ (2022)).
Website der Veranstaltung [EN]
Biografische Angaben über die Vortragenden [EN]