Die Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes 2022–2027 („Strategie von Rom“) und die EU-Kinderrechtsstrategie haben eine gemeinsame Vision und gemeinsame Ziele: Sie stellen die Teilhabe von Kindern, integrierte Kinderschutzsysteme und eine kindgerechte Justiz in den Mittelpunkt, erklärte die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejčinović Burić, in ihrer Rede beim diesjährigen 14. Europäischen Forum für die Rechte des Kindes.
Sie betonte die Bedeutung strategischer Partnerschaften bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Strategie von Rom des Europarates und früherer Strategien. „Die Europäische Union war dabei eine Partnerin ersten Ranges für uns“, stellte die Generalsekretärin fest.
Sowohl der Europarat als auch die EU setzen die Empfehlung des Europarates zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren um, wenden das Instrument zur Bewertung der Beteiligung von Kindern an und fördern eine kindgerechte Justiz.
Im Hinblick auf minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs soll das Barnahus-Modell die höchsten Standards von Betreuung, Hilfe und Zugang zur Justiz bieten. Es stützt sich auf die Leitlinien und Empfehlungen des Europarates, die unsere wichtigsten Monitoring-Organe (der Lanzarote-Ausschuss) ausgearbeitet haben, und hat sich mithilfe der finanziellen Unterstützung und der Entschlossenheit der EU rasch in ganz Europa verbreitet.
Die Generalsekretärin unterstrich, dass die Ziele der neuen EU-Kinderrechtsstrategie – Ermächtigung, Schutz und Einbeziehung von Kindern – richtig seien, und bekräftigte, dass die Erfahrung und Expertise des Europarates bei Bedarf zur Verfügung stünden.
Sie erwähnte auch die Probleme, mit denen Kindern zu tun haben, etwa die in der jüngeren Vergangenheit erfolgte Zunahme von sexuellen Inhalten, die von den Kindern selbst produziert werden, und das erhöhte Missbrauchsrisiko für minderjährige Migranten aus der Ukraine, das die Generalsekretärin als „eine der vielen empörenden Folgen des Angriffs der Russischen Föderation“ bezeichnete.
Die Arbeit des Europarates zum Thema „Kinder als Migranten“ wird bei dem Forum im Rahmen des Workshops „Integrierte Kinderschutzsysteme als Ziel – Schutz und Unterstützung unbegleiteter Kinder: die Rolle des Vormunds“ vorgestellt. Die Koordinatorin des Europarates für die Rechte des Kindes präsentiert die Empfehlung des Ministerkomitees über wirkungsvolle Vormundschaft für unbegleitete und durch die Migration von ihren Familien getrennte Kinder.