Das Europäische Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln und Gesundheitsfürsorge (EDQM) hat angekündigt, dass ein weitverbreiteter Test an Kaninchen aus den Qualitätsnormen des Europäischen Arzneibuchs gestrichen wird.
Seit 1971 verwenden die Hersteller injizierbarer Arzneimittel in Europa den Test an Kaninchen, um zu prüfen, ob ihre Produkte (z. B. Impfstoffe) fiebererzeugende Verunreinigungen („Pyrogene“) enthalten. Das Arzneimittel wird Kaninchen injiziert, und wenn sie Fieber bekommen, geht man davon aus, dass die Verunreinigung vorliegt. Man verwendet wiederholt dieselben Kaninchen für den Test, was zu Leid und schließlich zum Tod der Tiere führt. Die Entscheidung, auf den Test zu verzichten, ist daher ein wichtiger Fortschritt für den Tierschutz und könnte sich auf die weltweite Praxis in Bezug auf einen Test auswirken, für den Berichten zufolge jährlich etwa 25.000 Kaninchen in Europa und 400.000 Kaninchen weltweit eingesetzt werden.
Diese wegweisende Entscheidung steht im Einklang mit dem Europäischen Übereinkommen zum Schutz der für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke verwendeten Wirbeltiere (SEV Nr. 123) des Europarates und spiegelt das starke Engagement des EDQM wider, Tierversuche in der medizinischen Qualitätskontrolle so weit wie möglich zu reduzieren. Sie fördert auch die Einführung zuverlässigerer und humanerer In-vitro-Testmethoden, die diese Tierversuche ersetzen sollen.
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