Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) fordert in einem neuen Bericht die Schweiz auf, die Finanzierung und Personalausstattung von Beratungszentren für Opfer von Rassismus zu erhöhen, Diskriminierung wirksamer zu bekämpfen und die Integration zu fördern (siehe auch die englische und französische Fassung des Berichts).
Der ECRI zufolge wurden seit ihrem letzten Bericht aus dem Jahr 2014 einige erhebliche Fortschritte erzielt, bestimmte Themen geben jedoch weiterhin Anlass zur Sorge. Es gebe immer noch kein allgemeines Antidiskriminierungsgesetz und keine staatliche Unterstützung für LGBTI-Opfer. In dem Bericht wird festgestellt, dass ein starker Anstieg des intoleranten Diskurses gegen Muslime zu verzeichnen ist, besonders in den Medien. Es bestehe ein Mangel an Halteplätzen für fahrende Jenische und Sinti/Manouches, und fahrende Roma, die keine Schweizer Staatsbürger sind, würden immer stärker ausgegrenzt. Darüber hinaus ist gemäß dem Bericht institutioneller und struktureller Rassismus nach wie vor ein Problem bei der Polizei, das sich in „Racial Profiling“ und Identitätsfeststellungen manifestiert, vor allem von Personen, die Fahrende oder Dunkelhäutige sind.
In dem Bericht werden 15 Empfehlungen an die Schweizer Behörden gerichtet. Die ECRI wird in den nächsten beiden Jahren die Umsetzung von zwei Empfehlungen prüfen, die als prioritär eingestuft werden. Der Bericht beruht auf dem Besuch der ECRI in der Schweiz im Frühjahr 2019. Er berücksichtigt die Situation, wie sie am 19. Juni 2019 bestand.
ECRI-Bericht über Rassismus in der Schweiz