Im Rahmen des diesjährigen Lissabon-Forums haben Flüchtlinge aus dem Irak, aus Afghanistan und Syrien über ihre Erfahrungen gesprochen. Gleichzeitig wurde dazu aufgerufen, die Koordination der Hilfe für Migranten zu verbessern, um sie angesichts der andauernden humanitären Krise zu unterstützen.
Ein 26-jähriger syrischer Student in Portugal, der „Adam“ genannt wird, erklärte, wie Programme wie die Globale Plattform für syrische Studierende ausgeweitet werden müssten. Das Programm, das vor drei Jahren vom früheren portugiesischen Präsidenten Jorge Sampaio mit Unterstützung des Europarates und anderer Organisationen ins Leben gerufen wurde, hat es bis jetzt Adam und etwa 150 jungen Syrern ermöglicht, mithilfe von Programmen zur Vergabe von Stipendien in Notfällen ihr Universitätsstudium wieder aufzunehmen.
Genau zu der Zeit, in welcher der Europarat seine Kampagne 2016 zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen auf den Weg bringt, berichtete Mina Jaf, eine kurdische Geflüchtete, die die Nichtregierungsorganisation Women Refugee Route gegründet hat, den Teilnehmern über die Gefahren, denen Frauen im Hinblick auf Gewalt von Männern auf ihrer Flucht vor Krieg und Konflikten „immer wieder“ ausgesetzt sind. Sie forderte die entsprechenden Akteure auf, eine geschlechtergerechte Flüchtlingspolitik zu verfolgen, damit Frauen und Mädchen sich besser geschützt fühlen.
Lora Pappa, Präsidentin der griechischen Nichtregierungsorganisation METAdrasi und Vorsitzende des diesjährigen Forums von Lissabon, kritisierte den mangelnden Willen, die Maßnahmen zur Flüchtlingshilfe zu koordinieren. Sie unterstrich, dass die Flüchtlingskrise eher „eine Managementkrise als eine humanitäre Krise“ sei.
Die Teilnehmer von beiden Seiten des Mittelmeers treffen sich beim Forum von Lissabon, um bessere Brücken zwischen den Herkunfts-, Transit- und Zielländern von Migranten und Vertriebenen zu bauen.
Die Vertreter der Gemeinden, darunter von Patras (Griechenland), Tanger (Marokko) und Stavanger (Schweden) denken darüber nach, wie kommunale Ansätze zur Bewältigung der Krise verbessert werden können.
Der Austausch von Erfahrungen und bewährten Praktiken zwischen den Mitgliedsstaaten des Europarates und den Partnerländern des südlichen und östlichen Mittelmeers sollte zu Maßnahmen zur Förderung der Integration und des Zugangs von Vertriebenen zu Rechten führen.